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Läuft schon wieder. Hertha will in der neuen Saison mindestens Zehnter werden.

© dpa

Saisonziel für die Bundesliga: Hertha BSC will in die Top Ten

Was kommt für Hertha BSC nach Platz sieben und sechs in der Bundesliga? Die Mannschaft will in dieser Saison mindestens Zehnter werden.

Kaum hat die neue Spielzeit angefangen, steht für Hertha BSC auch schon die erste englische Woche der Saison an: Bundesliga, Europapokal, Bundesliga. Wobei die damit verbundenen Strapazen im konkreten Fall nur Michael Preetz betreffen. Während sich die Mannschaft am Freitag auf den Weg ins relativ nahe Dortmund machen wird, reist der Manager des Berliner Fußball-Bundesligisten zur Auslosung der Europa League nach Monaco. Dort entscheidet sich am Freitagmittag dann endlich, welche Reisen Herthas Profis in den nächsten Monaten bevorstehen und mit welchen Gegnern sie es im Europapokal zu tun bekommen werden. Eins ist seit Dienstagabend sicher. Weil der FK Astana in den Play-offs zur Champions League ausgeschieden ist und damit in der Europa League starten wird, wird Hertha bei der Auslosung definitiv nicht in Topf vier mit den zwölf am schlechtesten platzierten Teams landen.

Noch bevor Herthas Europacupgegner feststehen, hat Mittelfeldspieler Per Skjelbred verkündet, dass er in der Europa League gerne die Gruppenphase überstehen will. Und: „Das Halbfinale wäre überragend.“ Das ist forsch. Bei den Zielen in der nationalen Liga sind die Berliner nicht ganz so steil gegangen. „Wir wollen dieses Jahr unter die Top Ten“, sagte Trainer Pal Dardai am Dienstag nach dem Training. Nach zuletzt Platz sieben und sechs mag das auf den ersten Blick recht bescheiden rüberkommen, aber die Zielsetzung ist durchaus handelsüblich.

Der 1. FC Köln hat ähnliche Ziele

Der 1. FC Köln, ein Klub mit ähnlicher Kragenweite und ebenfalls seit Urzeiten erstmals wieder im Europapokal dabei, strebt in dieser Saison, der Saison nach dem Rausch, einen einstelligen Tabellenplatz an. So hat es auch Borussia Mönchengladbach zuletzt immer gehalten, obwohl die Gladbacher in vier der vergangenen fünf Spielzeiten international vertreten waren. Erst in diesem Jahr ist Manager Max Eberl ein bisschen mutiger geworden und hat als Ziel ausgerufen, dass man besser abschneiden wolle als in der Vorsaison – was aber auch daran liegt, dass die Gladbacher zuletzt nur Neunter geworden sind.

Bei Hertha durfte jedes Mitglied des Teams inklusive des Betreuerstabs sein persönliches Ziel benennen. Die mehr als 30 Einzelmeinungen hat Admir Hamzagic, der IT-Spezialist in Dardais Trainerteam, dann durch seinen Computer gejagt und auf diese Weise als statistischen Mittelwert eine Top-Ten-Platzierung ermittelt. „Damit sind alle einverstanden“, sagte Dardai. Er selbst natürlich auch. „Es zeigt, dass wir Respekt haben vor der Doppelbelastung.“ Schon im September kommt es für Herthas Spieler richtig dicke. Ab dem 10. September gibt es drei englische Wochen hintereinander, mit sieben Spielen in nur 24 Tagen.

Alexander Esswein hat die Probleme in Augsburg kennengelernt

Alexander Esswein hat vor zwei Jahren mit dem FC Augsburg erlebt, wie sich die Reisen über den Kontinent und die Belastung in zwei respektive drei Wettbewerben auf die Ergebnisse in der Bundesliga niederschlagen. In der Europa League erreichte der FCA damals zwar die Zwischenrunde, in der Bundesliga aber war er nach zwölf Spieltagen mit sechs Punkten Tabellenletzter. Rainer Widmayer, Co-Trainer von Pal Dardai, hat vor acht Jahren ähnliche Erfahrungen gemacht. Anfang Dezember 2009 wurde er mit Cheftrainer Markus Babbel beim VfB Stuttgart entlassen – drei Tage vor einem Europa-League-Spiel gegen Unirea Urcizeni. In der Liga lag die Mannschaft mit 12 Punkten aus 15 Spielen auf dem drittletzten Tabellenplatz.

Ganz so schlimm soll es für Widmayer und seine Mannschaft diesmal nicht kommen. Eine sorgenfreie Saison halten sie bei Hertha in jedem Fall für möglich. Man müsse mit Respekt an die ganze Sache herangehen, hat Defensivspieler Niklas Stark im Interview mit dem Tagesspiegel gesagt. „Nicht, dass wir nur in der Europa League richtig Gas geben und dann in der Bundesliga durchhängen.“ Aber nach Platz sechs in der Vorsaison könne man auch nicht sagen: Wir wollen nicht absteigen. „Das ist nun wirklich nicht das Ziel von Hertha.“ Und sollte es bis zum Winter besser laufen, als erhofft, so Trainer Pal Dardai, könne man das Saisonziel gerne noch einmal überdenken.

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