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Ole Einar Björndalen ist der erfolgreichste Biathlet der Geschichte.

© Sven Hoppe/dpa

Ole Einar Björndalen verpasst Olympia: Legende bleibt Legende

Der erfolgreichste Wintersportler der Geschichte ist kaum noch konkurrenzfähig und verpasst die Spiele in Pyeongchang. An seinem Status ändert das nichts. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Julian Graeber

Olympia und Ole Einar Björndalen, das passte einfach zusammen. Seit 1994 nahm der norwegische Biathlet an allen Winterspielen teil. Er stand 13 Mal auf dem Podest und ist der erfolgreichste Wintersportler der Geschichte. Ausbauen kann er seine einzigartige Bilanz nicht mehr. Seit Montag ist klar, in Pyeongchang wird Björndalen fehlen.

Hätte er mal nach seinen zwei Goldmedaillen in Sotschi 2014 aufgehört, ist nun oft zu hören. Sicher, Björndalen ist über seinen Zenit hinaus. Aber was soll’s? Auch mit fast 44 Jahren hat der Norweger offensichtlich noch Spaß bei der Arbeit und das ist doch die Hauptsache. An seinem Status als Legende wird eine schwache letzte Saison nichts ändern. Zumal er immer noch mit Leistungssportlern mithält, die teilweise halb so alt sind wie er. Er läuft ihnen nur nicht mehr locker davon. Nach einem Leben im und für den Sport ist es nicht leicht, einfach loszulassen. Das gilt für solche im positiven Sinne Besessene wie Björndalen, die dem Erfolg über Jahre und Jahrzehnte alles untergeordnet haben, ganz besonders.

Am Höhepunkt aufzuhören, für viele Sportler ist das ein großes Ziel. Bei Ausnahmeathleten wie Björndalen ist es jedoch nicht einfach zu bestimmen, wo dieser Höhepunkt sein soll. 2002 gewann er in Salt Lake City vier Mal Gold. Hätte er danach aufgehört, wären dem Biathlon großartige Rennen und Björndalen viele Medaillen entgangen. Irgendwann wird seine Karriere enden, wahrscheinlich noch in diesem Jahr. Bis dahin sollten sich die Biathlon-Fans aber über jedes Rennen freuen, das Ole Einar Björndalen noch bestreitet. Auch wenn er bei Olympia fehlt.

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