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Klara Sache. Joshua Kimmich (links) feiert mit Lars Stindl und Sandro Wagner den Sieg.

© AFP

Nach der erfolgreichen WM-Qualifikation: Deutschland kann sich nur selbst schlagen

Vermutlich war eine deutsche Fußball-Nationalmannschaft noch nie so gut aufgestellt wie die jetzige. Wer will sie noch stoppen? Ein Kommentar.

Von Katrin Schulze

Zweifel hatte ja niemand mehr. Die ganze Zeit ging es nicht um die Frage, ob sich die deutsche Fußball-Nationalmannschaft für die WM 2018 in Russland qualifizieren würde, sondern wie sie es dahin schafft. Seit Donnerstagabend, seit die Deutschen bei den so tapferen und abwehrstarken Nordiren drei Treffer erzielten, lässt sich auch das ganz einfach beantworten: Mehr als souverän.

Die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw hat es fertig gebracht, alle bisherigen neun Spiele in der WM-Qualifikation zu gewinnen und dabei nur drei Gegentore zu kassieren, was angesichts anderer schwächelnder großer Fußballnationen wie Italien, Holland oder Argentinien schon als kleines Kunststück bewertet werden darf.

Wenn die Konkurrenten um den WM-Titel des Jahres 2018 den Deutschen bei ihren Auftritten zusehen, dürfen sie zurecht Angst haben. Denn es sind nicht unbedingt die allerbesten aller Spieler, die da etwa gegen Nordirland so selbstverständlich und abgezockt ihr Ding durchzogen. Es war teilweise sogar nur die zweite oder dritte Wahl, obwohl auch das relativ ist. Denn genauer gesagt hat Löw so viel 1-A-Spieler zur Verfügung, dass ihm die Auswahl schwer fallen wird. Wenn er den Kader für das große Turnier zusammenstellt, wird er einige von ihnen zu Hause lassen müssen. Ein Problem, um das ihn andere Nationaltrainer gewiss beneiden.

Vermutlich war eine deutsche Fußball-Nationalmannschaft in der Breite noch nie so spitze aufgestellt wie die jetzige. Das Einzige, was sie deshalb noch stoppen kann auf dem Weg zum nächsten WM-Titel, ist sie selbst. Weil die Erwartungen so hoch sind, weil der Konkurrenzkampf zu groß ist, weil Streitigkeiten untereinander entstehen oder warum auch immer.

Ansonsten gibt es eigentlich nur einen echten Favoriten in Russland. Den, der auch 2014 gewonnen hat.

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