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Julian Talbot (links) und Spencer Machacek (vorne) verlassen den Klub wie zwei weitere Spieler nach dem Play-off-Aus gegen München.

© Uwe Anspach/dpa

Nach dem Saisonende: Die Eisbären blicken schon wieder nach vorne

Die Personalplanung der Eisbären Berlin für die kommende Saison läuft bereits. Mit Talbot, Roach, Machacek und Gervais stehen schon vier Abgänge fest.

Knapp eine Woche nach dem Aus im Halbfinale gegen München richten die Eisbären den Blick längst schon wieder in die Zukunft. Dazu gehört immer auch, dass einige Spieler keine solche mehr in Berlin haben. Und so verkündete die Klubführung am Freitag in der Arena am Ostbahnhof die Abgänge von Bruno Gervais, Spencer Machacek, Alex Roach und Julian Talbot. Überraschend sind diese Namen nicht, auch wenn mit Talbot ein Spieler gehen muss, der noch die ganz großen Zeiten mit den Eisbären erlebt hat. „Gerade das Gespräch mit Julian ist uns nicht leicht gefallen. Er war ein wichtiger Bestandteil der Meisterteams von 2012 und 2013“, sagte der Sportliche Leiter Stefan Ustorf.

Petri Vehanen, Louis-Marc Aubry, Laurin Braun und Charles Linglet sollen hingegen gehalten werden. Derzeit befinde man sich laut Ustorf in Verhandlungen mit den Spielern. Neuzugänge gibt es bisher keine. Durch die Personalentscheidungen sind immerhin drei Ausländerlizenzen auf einen Schlag frei geworden, die wollen die Berliner auch mit Hilfe der Chefs aus Los Angeles besetzen. Die Zusammenarbeit mit dem NHL-Team der Kings muss nicht zwangsläufig dazu führen, dass jetzt große Namen nach Berlin wechseln. Aber es könnte die Kaderplanung künftig leichter machen.

Verhindert werden soll in jedem Fall, dass die Eisbären wieder in derart große personelle Nöte geraten wie in der abgelaufenen Saison, als laut Ustorf in der Hauptrunde „im Schnitt vier Spieler pro Spiel verletzt fehlten“. Die schlechte Vorrunde haben sie bei den Berlinern noch nicht abgehakt, immerhin brachte sie aber auch ein paar neue Erkenntnisse für die Mannschaft. „Bei uns gibt es viele Spieler, die eine solche Situation noch nie erlebt haben. Diese Erfahrung kann uns helfen“, sagte Uwe Krupp. Der Trainer dankte auch ausdrücklich dem Management, das in den harten Zeiten immer hinter ihm stand. „Ich hatte nie das Gefühl, dass ich die Kabine nach einem Spiel zum letzten Mal betreten habe“, sagte Trainer Krupp.

Unter dem 51-Jährigen haben sich die Eisbären in den knapp drei Saisons seiner Amtszeit zumindest den reinen Ergebnissen nach kontinuierlich gesteigert. „Im ersten Jahr haben wir die Pre-Play-offs erreicht, dann das Viertelfinale und jetzt das Halbfinale. Wir sind also auf keinem schlechten Weg“, sagte Stefan Ustorf. Ob es künftig mehr Geld aus Los Angeles gibt, darauf mochte Geschäftsführer Peter John Lee nicht näher eingehen. „Die Kings verstehen, was wir brauchen. Darüber haben wir auch schon gesprochen.“ Ein Thema für die Öffentlichkeit sei das aber nicht.

Fakt ist, dass die Eisbären finanziell zulegen müssen, um den Abstand nach oben nicht noch größer werden zu lassen. Dazu sind neue Spieler nur eine Sache. Mindestens genauso wichtig ist, dass die aktuellen Profis ihr Leistungsvermögen konstanter abrufen. Immerhin konnten sich in der abgelaufenen Spielzeit auch einige Nachwuchskräfte einen Namen machen. Auf die und weitere Talente bauen sie bei den Eisbären – zumal der Markt für deutsche Spieler überschaubar ist. Bis es Ende Juli wieder losgeht mit der Vorbereitung auf die Saison 2017/18 dürfte in jedem Falle noch viel geplant und noch mehr geredet werden zwischen Berlin und Los Angeles. Damit die Zukunft wieder rosig wird beim Rekordmeister der Deutschen Eishockey-Liga.

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