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Marcel Noebels (l.) will bei der WM mit dem deutschen Team nicht hinterherlaufen.

© dpa

Marcel Noebels vor der Eishockey-WM: "Unter Marco Sturm haben wir mehr Freiheiten"

Vor dem Start der Eishockey-WM spricht Eisbären-Stürmer Marcel Noebels im Interview über Ziele, Neu-Bundestrainer Marco Sturm und seinen Zimmergenossen in St. Petersburg.

Die deutsche Mannschaft hat von neun Testspielen nur drei gewonnen. Ist das Team trotzdem fit für die WM?
Ich denke, dass die Vorbereitung durchaus positiv zu bewerten ist. Wir haben eine gute Truppe zusammen und ordentliche Ansätze gezeigt. Aber das zählt alles nicht mehr, denn wir müssen jetzt bereit sein.

Auffällig war, dass das Team mehrmals hohe Führungen verspielt hat.
Im letzten Testspiel gegen die Schweiz haben wir nach dem 3:0 einfach aufgehört zu spielen und das falsch gemacht, was wir vorher richtig gemacht haben. So einen Vorsprung sollte man nicht abgeben.

Ist denn das System vom neuen Bundestrainer Marco Sturm offensiver als das von seinem Vorgänger Pat Cortina?
Gute Frage. Ich denke, dass wir vorn einfach sehr gut besetzt sind und Qualität in jeder Reihe haben. Wir müssen aber natürlich auch nach hinten arbeiten. Trotzdem sind wir insgesamt sicher offensiver ausgerichtet als unter Pat Cortina. Wir haben mehr Freiheiten, versuchen aber schon kompakt zu sein. Früher waren wir oft nur defensiv, jetzt checken wir viel mehr vor. So ein bisschen wie bei den Eisbären. Und dieser Stil kommt dem Team glaube ich auch entgegen.

Es heißt, das aktuelle DEB-Team sei das beste seit langer Zeit.
Da würde ich nicht "nein" sagen, wir sind sicher konkurrenzfähig. Um den Einzug ins Viertelfinale sollten wir schon mitspielen können.

Wie geht man in ein Turnier, wenn man eigentlich nichts zu verlieren hat? Denn absteigen können Sie ja nicht.
Das sehe ich nicht so. Schließlich wollen wir uns in der Weltrangliste verbessern, auch im Hinblick auf die Olympia-Qualifikation. Schon deshalb müssen wir eine gute WM spielen und wollen Leistung zeigen. Und diesen Druck machen wir uns auch, eine andere Einstellung wäre auch völlig unangebracht.

Das erste Spiel am Samstag gegen Frankreich könnte gleich richtungsweisend sein.
Es ist immer wichtig, gut ins Turnier zu starten. Und Frankreich ist ein Gegner, gegen den wir gewinnen wollen. Die stehen ja in der Weltrangliste direkt vor uns. Aber wenn das nicht klappt, ist das Turnier noch nicht zu Ende. Es sind danach immer noch sechs Gruppenspiele, da kann man auch nach einer Niederlage noch etwas reißen. Und auch gegen die vermeintlich Großen wie Kanada, USA oder Finnland wollen wir versuchen, etwas mitzunehmen. Und wenn es nur ein Punkt ist.

Wie sehen Sie Ihre Rolle im Team?
Ich denke, dass ich jetzt nicht der Topscorer sein muss, aber das eine oder andere Tor sollte schon möglich sein. Ansonsten werde ich sicher auch Unterzahl spielen - also als Stürmer viel in beide Richtungen unterwegs sein. Ich freue mich sehr auf das Turnier. Auch wenn es schon meine dritte WM ist, ist es immer etwas Besonderes für die Nationalmannschaft zu spielen.

Mit Constantin Braun sind Sie der einzige Eisbären-Spieler im Team. Ein bisschen wenig, oder?
Es gab natürlich ein paar verletzungsbedingte Absagen, aber klar wäre es schön gewesen, noch ein paar mehr Berliner Jungs dabei zu haben. In der Zukunft dürften aber sicher wieder einige dazu kommen. Ich denke da an Jonas Müller und irgendwann an Sven Ziegler, wenn auch vielleicht noch nicht nächstes Jahr.

Sie sind mit Christian Ehrhoff auf einem Zimmer, der wie sie aus Krefeld kommt. Haben Sie ihn schon zu einem Engagement bei den Eisbären überreden können?
(Lacht!). Noch nicht, aber wir sind ja auch gerade erst in St. Petersburg angekommen.

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