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Sport: Krefelder Karneval in Köln

Pinguine besiegen Haie 3:1 im entscheidenden Finalspiel um die deutsche Eishockey-Meisterschaft

Köln (Tsp). Stürmerstar Brad Purdie ließ in der Kabine die Sektfontänen spritzen, Torhüter Robert Müller rauchte die Meisterzigarre, in der Kabine der Krefeld Pinguine wurde gejubelt. Der Außenseiter hatte im dritten Anlauf doch noch die Überraschung perfekt gemacht und mit dem ersten Titelgewinn seit 51 Jahren EishockeyGeschichte geschrieben. Mit dem 3:1 (0:0, 0:1, 3:0) beim Titelverteidiger Kölner Haie sicherte sich der Vorrundensechste der Deutschen Eishockey-Liga, zuvor Bezwinger des EHC Eisbären Berlin, im fünften Play-off-Finale die zweite Meisterschaft nach 1952.

„Ein unglaubliches Spiel“, sagte Trainer Butch Goring, der in Krefeld nach der unglücklichen Heimniederlage im vierten Finalspiel öffentlich den Titel versprochen hatte. Mit versteinerter Miene verfolgte dagegen Haie-Trainer Hans Zach die Jubelszenen.

Später sagte Zach: „Gratulation an die Krefelder. Sie haben ein großartiges Team und Super-Play-offs gespielt. Wir hatten viele Verletzte, am Ende hat die Kraft gefehlt.“ Bereits in einer Woche wartet auf Bundestrainer Zach sowie insgesamt acht Krefelder und Kölner bei der WM in Finnland die nächste Herausforderung. Das letzte Vorbereitungsspiel findet am Mittwoch in Berlin gegen Weißrussland statt.

Für die Haie, die nach dem 0:2-Rückstand in der Best-of-five-Serie durch zwei Siege ausgeglichen hatten, platzte der Traum vom neunten Meistertitel. Zach, der zuletzt 1993 mit der Düsseldorfer EG den Titel geholt hatte, muss damit weiter auf seine vierte Meisterschaft als Trainer warten. Die Krefelder bestätigten mit ihrem Triumph die Statistik: Zum neunten Mal wurde die Mannschaft Meister, die die ersten beiden Spiele gewonnen hatte.

Vor 18 600 Zuschauern in der ausverkauften Kölnarena erzielten Günther Oswald, Christoph Brandner und Steffen Ziesche die Tore für Krefeld, Tim Leahy hatte die Gastgeber, die bei ihrer elften Finalteilnahme zum fünften Mal als Verlierer der Serie vom Eis gingen, in Führung gebracht. „Wir waren eine verschworene Gemeinschaft und körperlich topfit“, begründete Torschütze Ziesche das Happy End für sein Team nach der hoch dramatischen Finalserie: „Momentan herrscht im Innern die große Leere – wir sind einfach nur glücklich.“ Immer wieder wurde der 13 Liter fassende Meisterpokal mit Champagner gefüllt.

Im Mittelpunkt stand dabei Robert Müller, der mit 22 Jahren als jüngster Meister-Torhüter in die DEL-Geschichte einging. Mit 97 Prozent Fangquote bot er erneut eine tadellose Leistung. „Leider habe ich mich am Knie verletzt, aber ich denke, die Weltmeisterschafts-Teilnahme sollte nicht in Gefahr sein“, sagte Müller.

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