zum Hauptinhalt
U21-Nationalspieler Max Meyer jubelt mit seinen Teamkollegen nach dem Finalsieg über den Gewinn der Europameisterschaft.

© dpa/ Jan Woitas

Update

Herthas Mitchell Weiser trifft zum Sieg: U 21 holt gegen Spanien den EM-Titel

Die deutsche U-21-Auswahl ist zum zweiten Mal Fußball-Europameister. Sie gewann das Finale am Freitagabend gegen Spanien.

Maximilian Arnold war beinahe überall zu finden und stellte seinen Körper dazwischen. Der 23 Jahre alte Kapitän der deutschen U-21-Fußballer stand im Finale der Europameisterschaft seinen Mann. Nach einer souveränen Vorstellung in der ersten Halbzeit gegen den großen Favoriten aus Spanien und der verdienten Führung, war es in der Schlussphase einer spannenden Partie vor allem Arnold, der das deutsche Spiel in der Zentrale zusammenhielt und den 1:0 (0:0)-Finalsieg von Krakau über die Zeit brachte. Arnold und seine tapfer kämpfenden Teamkollegen folgen damit auf die goldene Fußballergeneration um Manuel Neuer, Mesut Özil und Jerome Boateng, die 2009 den letzten Titel einer deutschen U-21-Mannschaft gewannen.

„Es ist überwältigend“, sagte der deutsche Trainer Stefan Kuntz. „Ich freue mich wahnsinnig für die Mannschaft. Wir haben die Spanier nicht ins Spiel kommen lassen.“ Besonders feiern lassen durfte sich Torschütze Mitchell Weiser. „Wahnsinn. Ein unglaubliches Spiel von uns. Ich habe noch nie erlebt, dass eine Mannschaft so kämpfen kann“, sagte der Matchwinner im ZDF.

Kuntz konnte am Freitagabend vor 14.059 Zuschauern auf den angeschlagenen Niklas Stark setzen. Sein im Nackenbereich verletzter Abwehrchef von Hertha BSC konnte auflaufen, im Gegensatz zu Vereinskollege Davie Selke, der wegen einer Fußverletzung passen musste. Der zukünftige Dortmunder Maximilian Philipp rückte für ihn ins Sturmzentrum, Weiser kehrte dafür ins rechte offensive Mittelfeld zurück. Der Berliner hatte im Halbfinale gegen England noch auf der Bank gesessen.

Geschafft. Die deutschen U-21-Fußballer feiern den Finalsieg.
Geschafft. Die deutschen U-21-Fußballer feiern den Finalsieg.

© Reuters

Die berühmten Passstafetten der Spanier blieben aus

Der große Favorit aus Spanien stand gegen Deutschland bereits zum siebten Mal im Endspiel einer U-21-EM, den insgesamt vierten und letzten Titel hatten die Spanier 2013 geholt. Für das Finale waren die Erwartungen entsprechend hoch, zählten doch unter anderem der fünffache Turniertorschütze Saúl Niguez (Atlético) und Marco Asensio (Real) zum Kader, die bei ihren Topklubs aus Madrid regelmäßig zum Einsatz kommen.

Die berühmten Passstafetten der Spanier konnte die deutsche Mannschaft aber bereits nach drei Minuten durchbrechen. Es spielte fortan – vor allem der Außenseiter. In der siebten Minute warf sich Max Meyer in einen Schuss, sein Kopfball klatschte an den linken Pfosten. Es war der Auftakt zu einigen guten Möglichkeiten für Deutschlands Nachwuchs. Vor allem über die linke Seite konnte das deutsche Mittelfeld immer wieder in die gefährliche Zone der Spanier vordringen. Gleich zweimal hintereinander glänzte schließlich Serge Gnabry mit Einzelaktionen. Erst landete ein Volleyschuss aus spitzem Winkel am Außennetz, dann wurde sein Schuss geblockt.

Die zweite Halbzeit wurde zur Kraftprobe für die DFB-Auswahl

Die Taktik von Stefan Kuntz ging auf, erst nach gut 30 Minuten kam Spaniens Mannschaft besser ins Spiel. Es war dann Mitchell Weiser, der die kleine Verschnaufpause seiner Kollegen mit zwei beherzten Balleroberungen beendete. Wenige Augenblicke später stand Weiser am kurzen Eck des Fünfmeterraums dann goldrichtig. Eine Flanke von Jeremy Toljan traf genau auf den Kopf von Weiser, der den Ball artistisch über den Torwart hinweg ins lange Eck weiterleitete. 1:0 für Deutschland – es war die verdiente Führung und der erste Rückstand im Turnierverlauf der hochgelobten Spanier.

Die zweite Halbzeit wurde zur Kraftprobe für das deutsche Team. Spanien kam nun besser ins Spiel. Bei Chancen für Saúl, Dani Ceballos und Gerard Deulofeu boten sich der DFB-Elf nun vermehrt Konterchancen, die unter anderem Gnabry, Max Meyer und Weiser ungenutzt verstreichen ließen. Es wurde in den letzten Minuten eine Zitterpartie für die Deutschen, die mit dem Schlusspfiff kollektiv in die Luft sprangen. (Tsp)

Folgen Sie der Sportredaktion auf Twitter:

Zur Startseite