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Meistens hintendran. Hertha BSC (hier mit Maximilian Mittelstädt, l., gegen Donati) fand gegen die Mainzer schwer ins Spiel und verlor am Ende verdient.

© Thomas Frey/dpa

Update

Hertha verliert erneut auswärts: Die Serie hält auch in Mainz

Hertha BSC unterliegt beim Abstiegskandidaten FSV Mainz 0:1 und stellt mit der achten Auswärtsniederlage nacheinander einen Vereinsrekord auf.

Langsam nimmt das mit der Auswärtsschwäche bei Hertha BSC pathologische Züge an. Besser hätten die Voraussetzungen am Samstag gar nicht sein können, um die schwarze Serie zu beenden. Der FSV Mainz 05 befand sich im freien Fall, hatte fünf Spiele hintereinander verloren – und erwies sich für insgesamt schwache Berliner doch als zu stark. 0:1 (0:1) hieß es am Ende durch einen Treffer, der offiziell als Eigentor von John Anthony Brooks gewertet wurde. „Es war ein bisschen wenig heute“, sagte Sami Allagui. So kassierte Hertha die achte Auswärtsniederlage hintereinander in der Bundesliga und stellte damit einen neuen Vereinsrekord auf.

Was die 30.579 Zuschauer erwarten würde, war schon nach zehn Sekunden zu erahnen. Nach einem langen Ball wurde der Mainzer Stürmer Jhon Cordoba von Per Skjelbred und Sebastian Langkamp beim Kopfballduell in die Zange genommen. Der Kolumbianer machte sich nach dem Zusammenstoß ernste Sorgen um die Unversehrtheit seines Gebisses. Die Botschaft des ersten Zweikampfs lautete: Hier und heute treffen zwei Teams aufeinander, die sich nichts schenken würden. Das Resultat war von überschaubarem Niveau. Vor allem zu Beginn mangelte es beiden Mannschaften an Präzision.

Nach etwa 20 Minuten kamen die Mainzer besser ins Spiel. Ihnen wurde von den Gästen bewusst die Initiative überlassen. Weiter sah der Plan von Herthas Trainer Pal Dardai vor, nach Ballgewinnen über Konter zum Abschluss zu kommen. Dieser Teil funktionierte vor der Pause kein einziges Mal. Hertha brachte in der ersten Hälfte keinen Torschuss zustande. Möglicherweise war das auch der Personalsituation geschuldet. Mit Maximilian Mittelstädt, Allan und Genki Haraguchi standen drei Neue in der Startelf, nachdem neben dem gelbgesperrten Vladimir Darida kurzfristig auch noch Valentin Stocker und Niklas Stark ausgefallen waren.

Den Mainzern war anzumerken, dass sie den Ernst der Lage erkannt hatten. Unter dem Motto „#Mainzbleibt1“ sollte die ganze Stadt noch einmal für den Abstiegskampf mobilisiert werden. Spielerisch ließ die Darbietung einiges zu wünschen übrig, das aber machten die Hausherren mit ihrer Einstellung wett. Das Geschehen spielte sich vornehmlich in der Hälfte der Berliner ab. „Wir wussten, was auf uns zukommt, und trotzdem haben wir uns überfallen lassen“, sagte Allagui.

Nach vorne tat Hertha – wie so oft auf fremden Plätzen – zu wenig

Mitte der ersten Halbzeit musste Herthas Torhüter Rune Jarstein bei einem Fernschuss von Danny Latza erstmals eingreifen. Cordoba und Stefan Bell setzten in kurzer Folge zwei Kopfbälle über das Berliner Tor, und als der Ball einmal ungehindert durch die Verteidigung der Gäste rutschte, konnte Peter Pekarik gerade noch vor Robin Quaison klären.

Nach vorne tat Hertha – wie so oft auf fremden Plätzen – zu wenig, trotzdem schienen die Gäste das 0:0 immerhin in die Pause zu retten. Doch die reguläre Spielzeit war gerade abgelaufen, als Latza in zentraler Position vor dem Berliner Strafraum frei zum Schuss kam. Der Ball wurde von Brooks mit dem Kopf unhaltbar zum 0:1 abgefälscht. Wieder ein Weitschussgegentor für die Berliner. Schon in Köln, gegen Hoffenheim und in Mönchengladbach waren sie aus der Distanz bezwungen worden.

Fast 50 Minuten dauerte es bis zur ersten Offensivaktion der Gäste. Mittelstädt überspielte mit einem langen Pass die Mainzer Defensive, Kalou nahm den Ball perfekt an, schaffte es aber nicht, Torhüter Jannik Huth zu überwinden. Insgesamt traten die Berliner zu Beginn der zweiten Hälfte etwas forscher auf, doch die Dominanz währte nicht lange, dann übernahmen die Mainzer wieder die Initiative. Dardai reagierte, brachte Sami Allagui und Alexander Esswein für Haraguchi und den rotgefährdeten Mittelstädt.

Aber die beste Chance hatte wenig später Jairo Samperio auf der anderen Seite. Eine Viertelstunde vor Schluss zwang Esswein Torhüter Huth wenigstens mal wieder zum Eingreifen, kurz darauf setzte Allagui einen Ball im Nachschuss über das Tor. „In der ersten Halbzeit waren wir nicht anwesend“, sagte Trainer Dardai. „In der zweiten hat die Mannschaft eine ordentliche Leistung gezeigt.“ Trotzdem wies die Statistik für die Mainzer in allen Kategorien die besseren Werte aus. Nur bei Fouls und Fehlpässen nicht.

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