zum Hauptinhalt
Arbeiten weiter zusammen bei Hertha BSC: Manager Michael Preetz (l.) und Trainer Pal Dardai.

© dpa

Update

Hertha BSC: Michael Preetz verlängert bis 2019

Michael Preetz bleibt bis 2019 an der Spitze von Hertha BSC. Der Manager möchte den Verein breiter aufstellen und sucht nach weiteren Investoren für den Bundesligisten.

In diesem Sommer hat sich Hertha BSC einen neuen Slogan verpassen lassen, nämlich den, das älteste Start-up Berlins zu sein. Das hält man weder in der Gründer- noch in der Fußballszene selbst für grenzenlos gelungen. Doch dass der 124 Jahre alte Verein sich ein wenig modernisieren und attraktiver machen möchte für Menschen und Märkte, die um Hertha bisher ein weiten Bogen gemacht haben, ist durchaus verständlich. Interessant wird zu beobachten sein, wie Berlins führendes Fußballunternehmen den Spagat zwischen Tradition und Moderne hinbekommt.

Erst am Donnerstag hat der Verein eine weitere personelle Veränderung im internen Apparat verkündet und in Marcus Jung einen neuen Leiter Kommunikation und Medien vorgestellt. Der 47-Jährige war auch schon beim VfB Stuttgart als Pressesprecher tätig. Man wolle in Zeiten der Digitalisierung neue Wege gehen, einige Dinge ausprobieren und überhaupt etwas mehr Berlin werden als bisher. Vor allem aber ist es dem Verein gestern gelungen, der Zeit mal deutlich voraus zu sein. So kündet eine Pressemitteilung davon, dass in der Präsidiumssitzung „am Abend des 08. September“ die Gremienmitglieder einstimmig beschlossen hätten, „den bestehenden Vertrag (Laufzeit bis Sommer 2017) mit Michael Preetz als Geschäftsführer Sport, Kommunikation und Medien von Hertha BSC vorzeitig bis 2019 zu verlängern“. Sicherlich war der Abend des 7. September gemeint – ein nebensächliches Versehen, doch nicht ohne Komik. Mancher fühlt sich an autoritäre Staaten erinnert, wo der Wahlausgang schon vor dem Wahlgang feststeht.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Natürlich hat das Präsidium den Vertrag mit Preetz als Manager verlängert – und zwar einstimmig. Mehr oder minder dieselben Damen und Herren hatten Preetz selbst nach zwei Abstiegen und zahlreichen Trainer-Fehlgriffen im Amt belassen.

Hertha sucht einen weiteren Investor

Aber ja, der inzwischen 49-jährige Preetz hat sich gefangen und in den vergangenen zwei Jahren gute Arbeit geleistet. „Ich freue mich über das weitere Vertrauen“, sagte Preetz, es gehe darum, den Verein weiter auf- und umzubauen. Kurzfristig gehe es darum, die gute zurückliegende Spielzeit zu bestätigen.

Kurz vor dem Auswärtsspiel am Sonnabend beim FC Ingolstadt (15.30 Uhr) ließ Preetz sich zu einer kleinen Regierungserklärung hinreißen. Das große, übergeordnete Ziel sei, die Rahmenbedingungen für Hertha BSC stetig zu verbessern. Preetz sprach von „dramatischen Veränderungen in der Branche“; Vereinen wie Hertha fiele es immer schwerer, die Kluft zu den Großen der Liga wie Bayern München, Borussia Dortmund, Schalke 04 und Bayer Leverkusen nicht noch größer werden zu lassen. Denn irgendwann möchte Preetz mit Hertha wieder in die Phalanx der Großen einbrechen. „Das ist und muss unser Anspruch als Hauptstadtklub sein.“

Eine der Möglichkeiten dazu sieht Preetz in der Vergrößerung der Zuschauerzahlen im Olympiastadion. 60 000 sollen es künftig im Saison-Durchschnitt werden, also gut 10 000 mehr als in den vergangenen Jahren. „Wir wissen, dass dieses Ziel ambitioniert ist, aber wir müssen uns Ziele setzen“, sagte Preetz. Auch deswegen möchte der Verein mit seiner neuen Kampagne die „Aufmerksamkeit auf Hertha in dieser Stadt steigern“. Der Verein wolle „Leute erreichen, die nicht alle 14 Tage ins Stadion kommen“, gleichzeitig aber die treue Fangemeinde nicht verprellen. Man wolle eine Haltung und eine Kultur in und um den Verein entwickeln, die zu Berlin passe. „Die Stadt ist einzigartig – der Klub ist es auch.“

Nebenher bleibe Hertha aktiv in Sachen Kapitalbeschaffung. Gesucht wird ein weiterer Investor, um stärker in die Mannschaft investieren zu können – nicht wie in diesem Sommer.

Folgen Sie der Sportredaktion auf Twitter:

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false