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Große Freiheit. Die Füchse gewährten dem THW viele einfache Tore. Foto: Heimken/dpa

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Handball: Füchse Berlin bleiben in Kiel punktlos seit 2007

Die Füchse Berlin verlieren das Topspiel in Kiel mit 28:32. Dabei hatte Silvio Heinevetter das Torhüter-Duell mit Andreas Wolff für sich entschieden.

Silvio Heinevetter entschied das kleine Duell im großen knapp für sich, aber das verbesserte seine Laune nur bedingt. Wenn sich die Handball-Profis der Füchse Berlin und des THW Kiel messen, ist das seit einiger Zeit ja immer auch der Wettkampf der deutschen Nationaltorhüter, also Andreas Wolff gegen eben Heinevetter. Im neuerlichen Aufeinandertreffen am Sonntag lieferten sich die beiden Ausnahmekeeper erwartungsgemäß wieder ein hübsches Privatduell, allerdings erwiesen sich die Vorderleute des Kielers Wolff am Ende als verlässlicher.

Im Bundesliga-Spitzenspiel unterlagen die Füchse dem THW vor 10.285 Zuschauern in der ausverkauften Ostseehalle mit 28:32 (15:18) und verpassten damit die Chance, am strauchelnden Rekordmeister vorbeizuziehen und sich vorerst Rang drei zu sichern, der für die Champions League relevant ist. Die fünfte Bundesliga-Niederlage der Saison bedeutete zudem die Fortsetzung einer Serie, die den Berlinern gar nicht schmecken kann: Seit ihrem Aufstieg in die höchste deutsche Spielklasse 2007 haben sie in Kiel exakt null Punkte geholt.

Die Füchse erwischten den deutlich besseren Start

Dabei sah es zu Beginn so aus, als könnte der Negativ-Lauf zu Ende gehen. Die Füchse erwischten den deutlich besseren Start, weil Heinevetter wie ein Teufel hielt, sie ihre Angriffe clever ausspielten und im Abschluss kaum Schwächen zeigten. So führten die Gäste nach einer Viertelstunde mit drei Treffern (7:4). In der Folge leisteten sich die Berliner allerdings viele unnötige Fehler und Ballverluste – und luden die Kieler damit zu einfachen Kontertoren ein, die selbst ein brillanter Heinevetter nicht verhindern konnte. So führten die Norddeutschen zur Pause mit drei Treffern (18:15).

Nach dem Seitenwechsel blieb es bis in die Schlussphase spannend, die Kieler konnten sich trotz mehrfacher Gelegenheit nie entscheidend absetzen, jedenfalls bis kurz vor dem Ende nicht. Dann überschlugen sich jedoch die Ereignisse: Zunächst sah Füchse-Abwehrchef Jakov Gojun nach einem vergleichsweise harmlosen Foul die Rote Karte, wenig später wurden auch die Gebrüder Petar und Drasko Nenadic für zwei Minuten vom Feld geschickt. Obendrein schimpfte Velimir Petkovic so ausdauernd mit den Schiedsrichtern, dass diese eine weitere Zeitstrafe gegen die Füchse-Bank verhängten. Phasenweise mussten es also drei Berliner Feldspieler mit sechs Kieler Akteuren aufnehmen. Nicht schwer zu erahnen, dass der Rekordmeister diese Gelegenheit mit herzlichem Dank annahm. (Tsp)

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