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Velimir Petkovic konnte nicht ganz zufrieden sein mit der Leistung seiner Mannschaft.

© dpa

Handball-Bundesliga: Füchse Berlin starten mit Sieg in die Saison

Lange Zeit tun sich die Füchse schwer gegen Aufsteiger Ludwigshafen. Am Ende aber steht ein doch noch deutlicher 31:24-Erfolg im ersten Saisonspiel.

Velimir Petkovics Körpersprache sagte im Grunde alles. Wie er an der Seitenlinie auf- und abmarschierte, wie er gestikulierte und schimpfte, die Arme phasenweise in den Hüften verschränkt. Eine gewisse Nervosität war dem erfahrenen Trainer der Füchse Berlin am Sonntagnachmittag nicht abzusprechen. Das hing zum einen mit dem verzögerten Bundesliga-Start seines Teams und der damit verbundenen Frage zusammen, was er zu diesem Zeitpunkt der Saison von seinem Team erwarten kann. Im konkreten Fall lag es aber vor allem daran, dass den Berlinern im ersten Bundesliga-Duell der Spielzeit 2017/18 vorübergehend das drohte, was Petkovic unter allen Umständen verhindert wissen möchte: Punktverluste gegen vermeintlich kleinere Gegner, die den Füchsen im Frühjahr 2017 die Champions-League-Teilnahme gekostet hatten. Gegen die Eulen Ludwigshafen wendeten die Berliner dieses Szenario unter größter Anstrengung ab. Nach kurzweiligen 60 Minuten setzten sie sich vor 6300 Zuschauern in der Max-Schmeling-Halle mit 31:24 (17:14) gegen den Aufsteiger durch und starteten erwartungsgemäß mit einem Sieg ins Spieljahr.

Sechs Tage nach der Niederlage im Weltpokal-Finale gegen den FC Barcelona schickte Füchse-Coach Velimir Petkovic eine Anfangsformation mit zwei erwartbaren und einer recht überraschenden Personalie aufs Feld: Die beiden prominentesten Zugänge des Sommers, Erik Schmidt und Marko Kopljar, fanden sich selbstredend in der ersten Sieben wieder, dafür musste Silvio Heinevetter Kapitän und Alterspräsident Petr Stochl den Vortritt im Berliner Tor überlassen. Auf Linksaußen durfte sich zudem der 20 Jahre junge Kevin Struck verdingen, der in der Vorbereitungsphase einen riesigen Entwicklungssprung vollzogen hat und den weiterhin angeschlagenen Bjarki Elisson erstklassig vertrat.

Steffen Fäth und Hans Lindberg waren mit sechs Treffern beste Füchse-Werfer

Es dauerte auch gar nicht lange, ehe sich die Berliner ein kleines Polster erarbeitet hatten. Steffen Fäth erzielte das erste Saisontor für den Gastgeber und ließ direkt ein weiteres folgen, und auch Kopljar deutete sein Potenzial mit zwei mächtigen Distanzwürfen an. So führten die Berliner nach acht Minuten bereits mit 6:2, was Ludwigshafens Coach Trainer Benjamin Matschke dazu veranlasste, zur Grünen Karte zu greifen – Auszeit. In der Folge ließ der Aufsteiger aus Rheinland-Pfalz, der sich an den ersten beiden Spieltagen teuer verkauft hatte und trotzdem ohne Punktgewinn geblieben war, immerhin nicht abreißen. Kurz vor der Pause verkürzten die Ludwigshafener den Rückstand sogar auf ein Tor (13:12), weil es ihnen immer häufiger gelang, den massiven Abwehrblock der Füchse mit Schmidt, Kopljar und Defensivchef Jakov Gojun in Bewegung zu setzen und auszuhebeln. Dass Petr Stochl im Tor lange Zeit kein nennenswerter Faktor war, machte die Sache für die Berliner nicht eben leichter. Mit der Pausensirene brachte der Tscheche die Max-Schmeling-Halle mit einem parierten Siebenmeter allerdings noch einmal richtig zum Kochen.

Nach dem Seitenwechsel (17:14) mussten sich die Füchse dann fast ausschließlich bei Stochl dafür bedanken, dass ihnen das Spiel nicht aus den Händen glitt. Der Keeper, der in der ersten Halbzeit lange Zeit kaum einen Ball gehalten hatte, steigerte sich nun von Minute zu Minute, beim Stand von 18:17 verhinderte er mit einer spektakulären Parade den erstmaligen Ausgleich der Ludwigshafener seit dem Anpfiff – ein Knackpunkt in einem lange umkämpften Match, das die Berliner am Ende doch noch vergleichsweise deutlich für sich entschieden. Beste Berliner Werfer waren Steffen Fäth mit sechs Treffern bei sechs Versuchen sowie Hans Lindberg.

Am Donnerstag geht es für die Füchse nun direkt weiter in der Bundesliga. Dann reisen sie zum Auswärtsspiel beim SC Magdeburg, der sich am Sonntag trotz starker Leistung knapp beim THW Kiel geschlagen geben musste (32:34). "Da werden wir sicher eine Menge sehen", sagte Manager Bob Hanning, "ich gehe davon aus, dass wir nach diesem Spiel schon eher wissen, wo wir stehen."

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