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Jakov Gojun (links) und Silvio Heinevetter nach dem Sieg über Lemgo.

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Update

Handball-Bundesliga: Die Füchse Berlin sind neuer Tabellenführer

Die Füchse sind neuer Tabellenführer der Handball-Bundesliga. Die Berliner gewannen am Sonntag ihr Heimspiel gegen Lemgo mit 36:23 (17:8).

Von Benjamin Apitius

Kurz vor dem Anpfiff waren noch ein paar spitze „Lemgo, Lemgo“-Rufe in der Max-Schmeling- Halle zu vernehmen, rund 15 Fans hatten sich direkt hinter einem der Tore platziert. Doch dann setzten auch schon die Pauken der Füchse-Fans ein, und die Mannschaft der Berliner nahm den stimmungsvollen Takt sogleich auf. Mit der ersten Parade von Torhüter Silvio Heinevetter entwickelte sich ein absolut ungleiches Duell. Der neue Tabellenführer der Handball-Bundesliga aus Berlin gewann am Sonntag auch sein siebtes Saisonspiel und zeigte beim 36:23 (17:8) seine bisher beste Leistung in dieser Spielzeit.

„Das war schon phänomenal“, sagte Füchse-Manager Bob Hanning anschließend. „Es gibt halt so Tage, da läuft einfach alles. Und heute meine ich: wirklich alles.“ Berlins Trainer Velimir Petkovic wollte sich auf den Siegeszug seiner Mannschaft weiterhin nichts einbilden. „Natürlich bin ich richtig stolz“, sagte der 61-Jährige. „Aber bis zum zehnten Spieltag ist die Tabelle für mich nur eine Momentaufnahme.“

Nach acht Minuten hatten sich die Füchse bereits eine 6:1-Führung erspielt, diesen Vorsprung bauten sie nun kontinuierlich aus. Dank ihres nahezu perfekten Umschaltspiels gelangen den Gastgebern etliche Treffer nach Tempogegenstößen, darunter tolle Kombinationen, „Spaß pur“, wie Hanning es nannte.

Zwischenzeitlich blieb da sogar Zeit für ein kleines Zielschießen. Als Lemgo Mitte der ersten Hälfte bei eigenem Angriff seinen Torhüter durch einen zusätzlichen Feldspieler ersetzte, kam es innerhalb von wenigen Minuten zu drei Weitwurfversuchen der Füchse. Der Ball von Paul Drux ging rechts vorbei, Heinevetters links. Erst Drago Vukovic traf zwischen die Pfosten und lachte im Jubel laut auf.

Heinevetter hielt auf unnachahmliche Weise

Der Rest war vor 7499 Zuschauern ein munteres Schaulaufen vonseiten der Berliner. Heinevetter schmiss sich hinten in unnachahmlicher Weise in alles hinein, was seine Abwehr mal nicht weggeräumt bekam. Vorne zeigte sich wieder einmal Torjäger Petar Nenadic (zehn Treffer) in bestechender Form. Der Serbe sorgte nach einem Kempa-Tor für stehende Ovationen. Und weil einfach alles lief, also wirklich alles, debütierte am Ende dieses Spiels eben auch noch der 18 Jahre alte Erik Gerntke aus Hannings A-Jugend-Mannschaft und erzielte ein Tor.

Die Unterstützung der 15 Fans von Lemgo hatte sich da schon längst in der ausgelassenen Stimmung der übrigen Zuschauer aufgelöst. In der 56. Minute klatschten sie dann sogar mit, als die euphorischen Anhänger der Füchse bis zum Spielende ein „Spitzenreiter, Spitzenreiter“ anstimmten.

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