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Sport: Halbfinale als Weihnachtspräsent - die Kleinen proben wieder den Aufstand

Zwei Außenseiter träumen vom Pokal-Ruhm. In den letzten drei Pflichtspielen des Fußball-Jahres 1999 können heute die beiden Zweitliga-Klubs Mainz 05 und Stuttgarter Kickers den Favoriten im DFB-Pokal-Viertelfinale ein Bein stellen.

Zwei Außenseiter träumen vom Pokal-Ruhm. In den letzten drei Pflichtspielen des Fußball-Jahres 1999 können heute die beiden Zweitliga-Klubs Mainz 05 und Stuttgarter Kickers den Favoriten im DFB-Pokal-Viertelfinale ein Bein stellen. Dabei ist die Aufgabe der Mainzer beim Rekordmeister FC Bayern München ungleich schwerer als die der Schwaben, die den klassenhöheren SC Freiburg erwarten. Im einzigen Bundesliga-Duell stehen sich Hansa Rostock und der VfB Stuttgart gegenüber.

Das "Spiel des Jahres" für den FSV Mainz wird wahrscheinlich vor einer Mini-Kulisse im Münchener Olympiastadion stattfinden. Zwar treten rund 8000 Fans den Weg gen München an, doch der FC Bayern muss seine Tickets schon zu Schleuderpreisen anbieten, um die erfolgsverwöhnten Zuschauer hinter dem Ofen hervor zu locken. Lothar Matthäus fordert von seinen Kollegen, sich "noch ein Mal richtig zusammenzureißen". Trainer Ottmar Hitzfeld muss neben Strunz, Lizarazu und Elber auch Kuffour und Scholl ersetzen. Der Mainzer Trainer Wolfgang Frank ist mit seiner Mannschaft nach dem 1:2 im Punktspiel bei Waldhof Mannheim ins Trainingslager nach Herzheim gefahren.

Die Stuttgarter Kickers wollen ihrem Ruf als Favoritenschreck Ehre machen. Nach Borussia Dortmund und Arminia Bielefeld soll der SC Freiburg als dritter Erstligist aus dem Wettbewerb gekegelt werden. "Für uns ist es das leichteste Spiel überhaupt, denn ich muss die Spieler nicht motivieren", sagte Kickers-Trainer Michael Feichtenbeiner. Der Zweitligist hat auf einen Umzug ins ungeliebte Gottlieb-Daimler-Stadion verzichtet. Manager Andreas Kleinhansl: "Unsere Chancen sind im heimischen Waldaustadion größer." Freiburgs Trainer Volker Finke wird den Tabellen-14. aus der Zweiten Liga nicht unterschätzen. "Das Halbfinale wäre für meine Mannschaft ein schönes Weihnachtspräsent", meinte Finke.

Nur eine Woche nach dem Duell in der Bundesliga treffen Hansa Rostock und der VfB Stuttgart erneut aufeinander. "Die Mannschaft will unbedingt ins Finale", sagte Rostocks Trainer Andreas Zachhuber. Die Partie in Stuttgart konnte der VfB mit 3:1 für sich entscheiden, in Rostock sollen die Schwaben nun gestoppt werden. "Wann bekommt man schon mal die Möglichkeit, ins Finale einzuziehen? Diese Chance müssen wir nutzen", betonte Hansa-Spielmacher Matthias Breitkreuz.

Die Stuttgarter müssen möglicherweise auf die angeschlagenen Innenverteidiger Berthold und Bordon sowie auf Balakow verzichten. Der Bulgare laboriert an einer Achillessehenreizung und fand bei Trainer Ralf Rangnick zuletzt keine Berücksichtigung mehr.

Morten Ritter

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