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Bayerns Trainer Jupp Heynckes.

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Update

FC Bayern München: Bleibt Trainer Jupp Heynckes länger?

Auf der Jahreshauptversammlung des Rekordmeisters spricht Präsident Uli Hoeneß über eine mögliche Vertragsverlängerung mit Jupp Heynckes.

Am Ende eines Vereinsabends ganz nach dem Geschmack von Uli Hoeneß legte der Vereinspatron bei zwei Personalien noch einmal ordentlich verbal nach. Der „Glückszustand“ mit dem eigentlich nur als Übergangstrainer zurückgekehrten Triple-Champion Jupp Heynckes muss aus Sicht des Präsidenten nicht zwingend im kommenden Sommer enden. „Das halte ich für möglich“, sagte Hoeneß zu einem möglichen Engagement seines guten Freundes über die laufende Saison hinaus.

Der 65 Jahre alte Hoeneß heizte vor dem Bundesliga-Topspiel der Bayern am Samstagabend bei Borussia Mönchengladbach die Debatte um die Zukunft des immerhin 72 Jahre alten Heynckes weiter an. Schluss am Saisonende oder Zugabe bis Mitte 2019? „Weder das eine noch das andere würde ich heute total ausschließen“, antwortete Hoeneß nach einer von Harmoniebekundungen geprägten Jahreshauptversammlung des Liga-Krösus (640,5 Millionen Euro Umsatz, 39,2 Millionen Gewinn).

Hoeneß machte seine Aussage nur Stunden nachdem sich Heynckes in Mönchengladbach erneut als „Übergangslösung“ bezeichnet hatte. Er habe ja gar nicht mehr aus dem Ruhestand zurückkehren wollen. „Ich habe mich nicht beworben dafür“, sagte Heynckes zu seinem vierten Bayern-Engagement. „Ich bin gebeten worden.“ Das könnten Hoeneß und Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge allerdings noch einmal tun.

Neuer Trainer, neue Stimmung

Denn mit Heynckes stellt sich der FC Bayern wieder so dar, wie sich besonders Hoeneß sein Lebenswerk vorstellt. „Wenn man sieht, welche Stimmungsänderung durch Jupp Heynckes gekommen ist - das macht Spaß! Alle Mitarbeiter schweben förmlich. Es ist ein ganz anderer Geist da“, schwärmte Hoeneß vor den knapp 1500 Vereinsmitgliedern.

Die Kernbotschaft des Abends war, dass sich die Bosse Hoeneß und Rummenigge im Audi Dome demonstrativ als wieder funktionstüchtige Einheit darstellten. Auch dafür war der Trainerwechsel von Carlo Ancelotti zu Heynckes laut Hoeneß die Initialzündung. „Es war die Nacht von Paris, die diesen Verein hat aufwachen lassen. Auch das Verhältnis zu Karl-Heinz Rummenigge, dass sicherlich leicht belastet war, hat sich total eingerenkt. Nach dem Paris-Debakel habe ich mich mit Karl-Heinz ausgesprochen - und dann war das Ding erledigt.“

Sandro Wagner vor dem Sprung

Hoeneß gestand am Jahrestag seiner Rückkehr ins Präsidentenamt ein, dass sein Comeback nach zwei Jahren im Gefängnis ein schwieriger Prozess war. „Die Dinge sind beim FC Bayern nicht stehengeblieben, als ich weg war. Ich konnte nicht erwarten, dass man alles auf Null zurückdreht. Ich musste da wieder hineinwachsen. Ich habe mich am Anfang vielleicht zu sehr geäußert. Danach habe ich mich sehr zurückgezogen. Jetzt ist der Mittelweg gefunden.“ Seine Rolle sieht Hoeneß so: „Nicht mehr ganz so viel in der Öffentlichkeit wie früher, aber trotzdem wichtiger Partner im Hintergrund zu sein.“

Als Verbündete wollen Hoeneß und Rummenigge den FC Bayern in die Zukunft führen. Die Herausforderungen sind groß, im Wettbewerb mit finanzstarken Clubs wie Paris St. Germain oder Manchester City zu konkurrieren. „Der FC Bayern wird unbeirrbar solide und seriös wirtschaften wie bisher. Wir werden uns nicht von Verrücktheiten treiben lassen. Wir werden nicht panisch angesichts der Preisgestaltung auf dem Transfermarkt und bei den Gehältern reagieren“, sagte Vorstandschef Rummenigge in seiner Rede.

Viel Geld in die Mannschaft wird Deutschlands Rekordchampion aber auch in Zukunft investieren müssen. Ein zweistelliger Millionenbetrag für Nationalstürmer Sandro Wagner muss dabei jedoch nicht zwingend an 1899 Hoffenheim fließen, wie Hoeneß ganz am Ende des Abends verriet. Aktuell rechnet er nicht mit einem Wagner-Transfer im Winter. „Ich denke, dass das auch eine Sache der Ablösesumme sein wird. Und da ist man, wie ich höre, derzeit meilenweit auseinander. So wie sich das im Moment darstellt, wird sich das ziemlich zerschlagen.“ (dpa)

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