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Unter dem gegnerischen Korb kaum zu stoppen, unter dem eigenen etwas zu zaghaft: Elmedin Kikanovic.

© dpa

Elmedin Kikanovic wechselt zum AS Monaco: Alba Berlin: Suche nach mehr Aggressivität

Albas Topscorer Kikanovic wechselt nach Frankreich. Sein Nachfolger soll ein anderes Profil haben.

Basketball kann im ungünstigen Fall ein sehr einfaches Spiel sein, und zwar dann, wenn einer Mannschaft der Plan fehlt. Wenn die Spieler in all ihrer Desorientiertheit den Ball einfach ihrem besten Mann zuwerfen. Nun wäre die Behauptung übertrieben, dass selbiges in den vergangenen beiden Jahren auf die Basketballer von Alba Berlin zugetroffen hätte. Aber dass sie nur allzu gerne ihren verlässlichen Center Elmedin Kikanovic in der Offensive gesucht haben, war dann doch augenscheinlich.

In der nächsten Saison müssen die Spieler von Alba Berlin allerdings ohne Kikanovic auskommen. Der Bosnier unterschrieb einen Vertrag beim AS Monaco, wie beide Vereine am Montag bekannt gaben.
Kikanovic war in der vergangenen Spielzeit mit 15,6 Punkten der mit Abstand erfolgreichste Werfer bei Alba Berlin. Der 28-Jährige hatte aus dem Feld eine Trefferquote von 56 Prozent, von der Freiwurflinie gar von knapp 80 Prozent – für einen Centerspieler außerordentlich gute Werte.

Aber wenn Albas Manager Marco Baldi sagt, dass „Kikanovic unsere Erwartungen erfüllt hat“, klingt das wiederum nicht so, als ginge nun eine kleine Welt unter für die Berliner Basketballer. Das liegt zum einen daran, dass „der Wechsel nicht überraschend kam“, wie Baldi sagte. Zum anderen mag der 2,11 Meter große Kikanovic in der Offensive mit viel Präzision und Drang unterwegs gewesen sein. Aber unter dem eigenen Korb war von dem 2,11 Meter großen Kikanovic häufig nicht viel zu sehen. Und gerade dort ist für einen Centerspieler eine gewisse Präsenz mindestens genauso wichtig wie auf der anderen Seite.

Die Suche nach Centerspielern gestaltet sich schwierig

Kikanovic ging vor allem das ab, was man in der Fachsprache laterale Schnelligkeit nennt, also das schnelle seitliche Verschieben in der Zone unter dem eigenen Korb.

„Wir werden in der nächsten Saison einen anderen Stil spielen. Dieser wird in der Defensive aggressiver sein“, sagte Marco Baldi am Montag. Man sei noch auf der Suche nach einem neuen Center. „Er muss schon eine gewisse Mobilität mitbringen.“

Die Suche nach Centerspielern gestaltet sich in der Regel schwierig. Der Markt an großen, gut ausgebildeten Spielern ist dünn. Dabei, so Baldi, sei nicht die Größe das Entscheidende. „Es gibt auch kleinere Centerspieler, die groß aufspielen können.“

Einer, bei dem die körperliche Größe mit der spielerischen korrespondieren soll, könnte der 18 Jahre alte Kresimir Nikic sein. Der 2,15 Meter große Center gilt als Versprechen für die Zukunft. Alba gab am Montag die Verpflichtung des Kroaten bekannt. Nikic kommt von Cibona Zagreb und soll langsam an das Profiteam herangeführt werden. Er unterschrieb einen Fünfjahresvertrag.

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