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Einer der Stars dieses WM: Lundqvist

© Reuters

Eishockey-WM: Torwart Henrik Lundqvist soll Schweden zum Titel führen

Er ist der vielleicht größte Star bei der Eishockey-WM: Henrik Lundqvist könnte am Finalwochenende von Köln den Unterschied ausmachen.

Der König lässt auf sich warten. In der Trainingshalle einige Meter neben der Kölner WM-Arena hält Henrik Lundvist kurz nach seiner Ankunft bei der Eishockey-Weltmeisterschaft Hof. Genau sieben Minuten lang beantwortet der schwedische Nationaltorwart Fragen auf Englisch, danach steht er den Kollegen aus der Heimat noch einmal genauso lange zur Verfügung. Der 35-Jährige Torwart vom NHL-Klub New York Rangers ist ein absoluter Topstar in seinem Sport, vielleicht der größte, den diese WM zu bieten hat. Und ein Henrik Lundqvist kommt nicht oft zu einer WM, letztmals war dies vor neun Jahren der Fall. „Ich habe ein paar Tage überlegt, ob ich noch genug Energie habe. Das ist so und deswegen bin ich hier“, sagt er mit leiser Stimme und wirkt dabei komplett tiefenentspannt.

Lundqvist hat mehr Spiele in der NHL gewonnen als jeder andere Torwart aus Europa. 2012 wurde er zum besten Goalie der Liga gewählt, in New York nennen sie ihn voller Ehrfurcht „King Henrik“. Der Mann aus Are hat das Torwartspiel in der jüngeren Vergangenheit durch seinen athletischen Stil geprägt, auch wenn er zuletzt häufiger mal mit Verletzungen zu kämpfen hatte. Auch deshalb kam seine Zusage für die WM durchaus überraschend, aber Lundqvist läuft so ein wenig die Zeit davon. Seit dem Olympiasieg 2006 hat er keinen Titel mehr gewinnen können, weder mit den Rangers noch mit der Nationalmannschaft. „Mit 35 weiß man nicht, ob man noch so viele Gelegenheiten bekommt. Und jetzt, wo es so aussieht, als würde die NHL bei Olympia nicht dabei sein, ist es mir umso wichtiger, für mein Land zu spielen“, sagt er.

Das Turnier ist eine riesige Party

Für Schweden stand Lundqvist auch im vergangenen September beim World Cup of Hockey im Tor. Die Konkurrenzveranstaltung der NHL für Nationalteams hält Lundqvist für eine schöne Idee, „aber die WM hat eine große Tradition, es spielen viel mehr Länder mit. Das Turnier ist eine riesige Party. All das das macht so eine Weltmeisterschaft einfach besonders.“

Zur Wahrheit gehört aber wohl auch, dass die Schweden 2017 ein richtig starkes Team stellen und sich eine Menge ausrechnen. Und Weltmeister war Lundqvist noch nie. Drei Spiele hat er bisher für seine Mannschaft in Köln und Paris bestritten – dreimal siegten die Schweden. Beim 3:1 gegen die Schweiz im Viertelfinale ließ er sich nur von seinem Mitspieler Oliver Ekman-Larsson per Eigentor überwinden. Und so kommt es nun am Samstag zum Duell mit Finnland (19.15 Uhr/live bei Sport 1) um den Einzug ins Endspiel. „Wir haben alles, was es braucht, um den Titel zu holen. Ich hoffe, ich kann dem Team dabei helfen“, sagt Lundqvist.

Im Eishockey machen die Torhüter oft den Unterschied aus. „Die Mannschaften liegen so nah beieinander. Es kommt darauf an, im richtigen Moment die richtige Entscheidung zu treffen“, glaubt Lundqvist. Mit „König Henrik“ dürfte das Drei-Kronen–Team unter den Halbfinalisten im Tor wohl am prominentesten besetzt sein – und damit auch beste Chancen auf WM-Gold haben.

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