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Zurück nach Berlin. Mark Olver kommt wieder - zum Glück?

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Eisbären: Mark Olver kehrt zurück: Mit der Vergangenheit verstärkt

Das ist mal ein Ding: Vor einem Jahr haben die Eisbären Marc Olver weggeschickt, nun holen sie den Center zurück. Eine Investition in die Zukunft?

Vor einem Jahr hieß es bei den Eisbären lapidar, dass Angreifer Mark Olver den Klub aus der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) nach einer knappen Saison wieder verlassen würde. Gefühlte Kategorie: egal, so einen finden wir immer wieder. Am Dienstag nun, zwei Wochen vor Beginn der Vorbereitung, haben die Berliner die Rückkehr des Kanadiers nach Berlin verkündet. „Mark Olvers aggressive Spielweise ist ein Element, das wir noch in unserer Mannschaft gebrauchen können“, lässt sich Eisbären-Sportdirektor Stéphane Richer zitieren.

Na, dann hätten die Eisbären Olver im Vorjahr doch behalten können? Aber womöglich war die Stimmung in Berlin eine andere und schließlich war Richer ja noch nicht im Amt. Am 1. November 2015 war er noch bei den Hamburg Freezers, so konnte Richer nicht Augenzeuge jenes abenteuerlichen in Sekunden messbaren Heimdebüts werden, das Olver für die Eisbären auf dem Eis der Arena am Ostbahnhof hinlegte. Olver wirbelte wild über das Eis, vergab eine Torchance, verteilte dann einen Bandencheck gegen einen Krefelder Gegenspieler und verschwand nach 141 gespielten Sekunden in den Katakomben der Arena. Spieldauerstrafe.

Besagter übermotivierter Auftritt von Olver mit der Rückennummer 91 war derart prägnant, dass Peter John Lee ihn natürlich nicht vergessen hat. „Na, das war schon so was“, sagt der Geschäftsführer der Eisbären und lacht ungelenk wirkend. „Aber der Mark ist so ein Spieler, wie ihn Uwe Krupp mag.“ Und der Wunsch des Trainers zählte wohl. Die zurückliegende Saison begann Olver, inzwischen 29 Jahre alt, für die Tucson Roadrunners in der American Hockey League und beendete sie bei den Bakersfield Condors. Seit 2014 geht das schon so unstetig zu bei Olver. Seit sein Traum von der National Hockey League nach 74 Spielen für die Colorado Avalanche platzte, hatte er fünf verschiedene Arbeitgeber.

Olver hat einen deutschen Pass - durch seine Verpflichtung gebe es Raum für Nachverpflichtungen, sagt Lee

Geschäftsführer Lee sagt: „Ich glaube, Mark ist ein guter Spieler, ein Center, ein deutscher Spieler für uns und seine Verpflichtung lässt uns den Spielraum, noch mal nachzulegen auf der Center-Position.“ Dann sagt Lee: „Bei uns ändert sich ein bisschen mehr als sonst.“ Stimmt, von der einst auch von stoischer Kontinuität geprägten Personalpolitik der Eisbären ist wenig übrig. Vor der neuen Saison wagten sich die Berliner auch an in Berlin scheinbar fest angewachsen zu sein scheinendes Personal und setzen neben Marks Bruder Darin Olver mit Laurin Braun sogar einen deutschen Spieler vor die Tür, der für die Fans Identifikationspotenzial bot.

Nun wurde im Zuge des Olver-Wechsels bekanntgegeben, dass Kyle Wilson den Klub verlässt. Nach einer schwachen Saison in Berlin, kein Wunder. 26 Spieler haben die Eisbären nun laut Lee im Aufgebot. Mark Olver ist einer von denen, die am 24. Juli in Berlin zum Medizincheck erscheinen und eine Woche später am 1. August das erste gemeinsame Training auf dem Eis bestreiten sollen. In 44 Spielen kam Mark Olver vor einem Jahr auf 20 Scorerpunkte für die Eisbären, Kyle Wilson kam übrigens in 48 Spielen auf 22 Punkte in der vergangenen Saison für die Eisbären, aber Statistik ist ja nicht alles.

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