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Hängende Köpfe. Die Spieler der Eisbären nach dem Saison-Aus gegen Köln.

© Imago

Eisbären Berlin: Peter John Lee: "Wir sind noch im Halbfinal-Modus"

Eisbären-Geschäftsführer Peter John Lee über das Aus im Viertelfinale gegen Köln und die Zukunft von Trainer Krupp.

Peter John Lee, wie geht es Ihnen so kurz nach Saisonende?

Schlecht. Ich müsste mich längst auf unser erstes Halbfinalspiel gegen Wolfsburg vorbereiten. Stattdessen...

Spielt Nürnberg nun im Halbfinale gegen Wolfsburg. Ihre Eisbären sind am Montag ausgeschieden. Ganz knapp. Hätte Ihnen vor der Saison jemand gesagt, Sie scheitern im Viertelfinale in sieben Spielen gegen die Kölner Haie, dann...

Hätte ich gesagt: Nein, nehme ich nicht. Wir wollen doch immer gewinnen. Das ist doch logisch. Aber vielleicht haben Sie auch recht. Im Moment sind wir alle sehr traurig. Mag sein, dass ich in ein paar Wochen anders denke. Köln war sehr stark. Die waren kein normaler Tabellensiebter, die hatten viel Pech und viele Verletzungen. Gegen Köln kann man schon ausscheiden. Aber es war eben nur ein Spiel, das wir letztlich zu viel verloren haben.

Hätten Sie dieses siebte Spiel gegen die Kölner Haie gewonnen, wäre es dann eine gute Saison für die Eisbären gewesen?

Eine bessere in jedem Fall. Jetzt stehen wir da und sagen: Hauptrunde: Zweiter – gut. Play-offs: Nicht gut genug. Das ist schmerzhaft. Aber deshalb wird hier jetzt auch nicht alles in Frage gestellt.

Trainer Uwe Krupp musste sich aber schon die Frage nach seiner Zukunft gefallen lassen...

Das war Unsinn. Uwe hat hier sehr gute Arbeit gemacht. Er hat uns von ganz unten abgeholt. Wo waren wir denn vor zwei Jahren? Mit Uwe sind wir erstmals seit 2013 wieder in die Play-offs gekommen. Er hat hier viel aufgebaut, besonders gut mit den jungen Spielern gearbeitet und neuen Schwung in die Mannschaft gebracht.

Peter John Lee ist seit 1995 bei den Eisbären beschäftigt, erst als Spieler, dann als Trainer, aktuell als Geschäftsführer. Vor wenigen Wochen wurde der Kanadier 60 Jahre alt.
Peter John Lee ist seit 1995 bei den Eisbären beschäftigt, erst als Spieler, dann als Trainer, aktuell als Geschäftsführer. Vor wenigen Wochen wurde der Kanadier 60 Jahre alt.

© picture alliance / dpa

Uwe Krupp wollte aber in dieser Saison mehr erreichen als ein Ausscheiden im Viertelfinale, oder?

Das wollten wir alle. Aber nun gibt es keinen Grund, ungeduldig zu werden. Bevor uns Pierre Pagé im Jahr 2005 zur ersten Meisterschaft geführt hat, brauchte er auch Zeit. Viertelfinale, Halbfinale und Finale waren seine Stationen, bevor dann die Mannschaft gut genug für den Titel war. Wir müssen Uwe genau wie Pierre Zeit geben. Außerdem dürfen wir nicht vergessen, dass die Liga heute eine andere Struktur hat als damals. Die Mannschaften sind von ihrer Leistungsstärke viel näher beieinander. Da können viele Meister werden.

Diese Chance gibt es für die Eisbären nicht mehr. Dafür ist schon bekannt, dass einige Spieler den Klub verlassen werden. Wie werden Sie reagieren?

Am Donnerstag führen wir Gespräche. Eins-zu-eins. Uwe Krupp mit Stefan Ustorf, Ustorf mit mir, Krupp mit mir. Und da werden wir uns dann schon auf eine Richtung einigen.

Und darüber diskutieren, wie die Mannschaft verstärkt wird?

Nein, erst einmal werden wir nächste Woche mit allen Spielern Gespräche führen. Weiter will ich dazu nichts sagen. Dann werden wir überlegen, wie wir unsere Nachwuchsarbeit verbessern können.

Statt mit Zweitligist Dresden kooperieren die Eisbären künftig mit Zweitligist Weißwasser?

Noch nicht klar. Meine Güte, noch vor zwei Tagen wollten wir Meister werden. Wir sind alle noch geistig etwas im Wolfsburg-Modus. Und jetzt müssen wir unsere Saisonabschlussfeier für den Sonntag planen.

Steigt die in der Arena am Ostbahnhof oder im Wellblechpalast?

Im Welli? Ach nein, in der Mercedes-Benz-Arena.

Wolfsburg-Modus?

Leider. Aber die Zeit wird ihn besiegen.

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