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Sitzt! MacQueen beim ersten Penaltytor gegen Augsburgs Torwart Boutin.

© Gambarini/dpa

Eisbären Berlin: Entscheidung im Kopf: Warum Jamie MacQueen das Penaltyschießen mag

MIt zwei Penaltytoren schoss Jamie MacQueen die Eisbären gegen Augsburg zum Sieg: Ihm kommt das Duell gegen den Torwart entgegen, was sicher an seiner guten Technik liegt.

Das Duell gegen den Torwart, nach einem langen Sprint über die halbe Eisfläche – es ist im Eishockey für den Schützen ein ungleiches Duell. Ein Eishockeytor ist klein, der durch seine Ausrüstung mächtig aufgepumpte Torwart füllt es gut aus. Wenn der Goalie richtig steht, hat der kleine Puck kaum Platz um da hindurchzuflutschen. Aus dem Spiel heraus fallen daher Tore häufig auch nach Abprallern, wenn der Torwart beim Nachschuss nicht mehr in der besten Abwehrposition sein kann und seine Reaktionszeit zu kurz ist. Im Penaltyschießen geht so etwas nicht, da hat der Torwart viel Zeit, den Schützen zu studieren, weiß, was auf ihn zukommt. Daher fühlen sich Spieler oft in dieser Situation unwohl. Im jüngsten Spiel der Eisbären war zu beobachten, dass es Daniel Fischbuch so erging. Der Berliner Stürmer verdaddelte am Sonntag gegen Augsburg im zweiten Drittel einen Penalty.

Bei Jamie MacQueen war das anders: Er verwandelte erst einen Penalty kurz vor Ende des letzten Drittels und dann einen im Penaltyschießen nach der Verlängerung: Mit zwei Penaltytoren wurde der Kanadier zum Matchwinner beim 2:1.

Das mit den verwandelten Penaltys gegen Augsburg war kein Zufall, MacQueen hatte den Fehlschuss von Fischbuch genau beobachtet und analysiert und die richtigen Schlüsse gezogen. Penaltyschießen liege ihm, er beschäftige sich schon viel damit, sagt MacQueen: „Natürlich hat man das im Training im Kopf, dass so ein Penalty auch mal ein Spiel entscheiden kann. Insofern nehme ich das ernst.“

In der Vorsaison hatte MacQueen Anpassungsprobleme

Seit ein paar Jahren muss der Gefoulte bei einem im Spiel gegebenen Penalty wieder selbst schießen, die Stunde der Experten schlägt erst im Penaltyschießen. MacQueen kommt das Duell gegen den Torwart in jedem Fall entgegen, was sicher an seiner guten Technik liegt. Läuferisch ist der gelernte Außen nicht der schnellste Spieler bei den Eisbären. Nachdem er in der Vorsaison aus der zweiten Bundesliga in die Deutsche Eishockey-Liga kam, hatte er Anpassungsprobleme. Trainer Uwe Krupp setzte ihn sogar schon mal auf die Tribüne.

Von der Tribüne ist MacQueen zur Zeit ein großes Stück weit entfernt – auch wenn seine persönliche Bilanz vor dem Spiel gegen Augsburg noch nicht herausragend war in einer sehr starken Berliner Mannschaft. Mit acht Siegen aus elf Spielen stehen die Berliner auf Rang zwei. Das fühle sich „großartig“ an, sagt MacQueen. Er freue er sich schon auf das Heimspiel gegen Schwenningen am Donnerstag. Da seien dann drei Punkte drin. Aber wenn die Eisbären dann doch ins Penaltyschießen müssen, wissen sie ja, wer zuerst anlaufen sollte.

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