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Klassiker. Berlin und Mannheim haben 2017 schon zehn Duelle bestritten.

© Sören Stache/dpa

Eisbären Berlin empfangen Adler Mannheim: Das ewige Duell

Zum elften Mal in diesem Jahr treffen Berlin und Mannheim in der DEL aufeinander. Zuletzt ging es zwischen beiden Teams immer hoch her.

Wenn die Adler Mannheim nach Berlin reisen, ist das Erregungslevel bei den Anhängern der Eisbären immer besonders hoch. Und das zuweilen auch schon mal zwei Tage vor einem Spiel. „Sch... Adler Mannheim“ skandierten die Fans im Stehplatzbereich der Arena am Ostbahnhof inbrünstig – und das mitten im Spiel ihrer Mannschaft gegen die Düsseldorfer EG. Das Duell am Freitagabend war keineswegs langweilig, doch wenn sich der Lieblingsfeind ansagt, kann daneben schon mal anderes verblassen.

Dabei ist es nicht so, dass Spiele gegen Mannheim in diesem Kalenderjahr Seltenheitswert gehabt hätten. Am Sonntag (17 Uhr/Arena am Ostbahnhof, live bei Sport 1) treffen die beiden Rivalen 2017 zum insgesamt schon elften Mal aufeinander. Die Bilanz bisher: fünf Siege Berlin, fünf Siege Mannheim. In der Hälfte der Duelle war dabei in 60 Minuten noch kein Gewinner ermittelt – viel enger könnten die beiden Klubs nicht beieinander liegen.

In dieser Saison sind die Vorzeichen allerdings ein bisschen anders. Während die Eisbären konstant gut spielen und zu den Topteams der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) zählen, haben die Mannheimer ihren Rhythmus noch nicht gefunden. Am Freitag gab es für das Team von Trainer Sean Simpson den ersten Sieg (5:2 gegen Straubing) nach zuvor drei Niederlagen in Serie. Der Grund für die Misere ist schnell gefunden: Mannheim hat seit Wochen viele Ausfälle zu beklagen. Zuletzt meldete sich auch noch Nationalspieler Marcel Goc verletzt ab.

Die Eisbären liegen in der Tabelle elf Punkte vor Mannheim

Zumindest mental dürften die Mannheimer auch noch am ziemlich unrühmlichen Ausscheiden in der Champions Hockey League zu knabbern haben, als es in der Schlussphase bei Brynäs IF einige hässliche Szenen gab, was den Adlern viel Kritik bescherte. Mittlerweile haben sich diese Wogen einigermaßen geglättet, steht der Liga-Alltag allerdings wieder im Mittelpunkt. Da liegen die Adler derzeit als Sechster immerhin schon elf Punkte hinter den Eisbären zurück. Dennoch sagte Florian Busch: „Gegen Mannheim wird es sicher ein schweres Spiel. Aber bei uns hat hoffentlich der Wecker geklingelt.“

Gegen die DEG wurden die Berliner diesmal für zwischenzeitliche Unkonzentriertheiten bestraft, was in den beiden Spielen zuvor noch nicht passiert war. „Wir können froh sein, dass wir einen Punkt gewonnen haben“, sagte Busch. Gerade im zweiten Drittel ließen die Eisbären die Zügel gegen Düsseldorf bedenklich schleifen – und das trotz einer 3:1-Führung. „Da sind wir gar nicht auf Touren gekommen“, sagte Trainer Uwe Krupp. Und Doppeltorschütze Busch meinte: „Wenn wir so spielen, gewinnen wir nicht mehr oft in dieser Saison.“

Nun ist es irgendwo logisch, dass eine Mannschaft in einer Hauptrunde mit 52 Spielen nicht permanent auf höchstem Niveau agiert. Selbst bei Meister München war das zuletzt nicht der Fall, was den Eisbären am Freitag sogar die Chance zur Tabellenführung eröffnete. Diese Gelegenheit ließen die Berliner fast schon fahrlässig ungenutzt. Dass es so wie gegen die DEG nicht geht, war den Akteuren aber schon unmittelbar nach dem Spiel klar. „Wenn du nicht 60 Minuten konzentriert spielst, dann kannst du am Ende trotz Führung noch verlieren“, sagte Krupp.

Verteidiger Danny Richmond, im Sommer aus Mannheim nach Berlin gewechselt, ist dennoch guter Dinge für Sonntag: „Ich hoffe, wir zeigen eine Reaktion. Wir müssen wieder unser Spiel machen, egal gegen welchen Gegner.“ Gegen die Adler geht es ums Prestige und ein Sieg wird von den Fans besonders honoriert. Das machten sie schon Freitag mit ihren Gesängen deutlich. Die 3:4-Niederlage nach Penaltyschießen gegen Düsseldorf war für die Anhänger gerade noch zu verschmerzen. Gelingt gegen Mannheim ein Sieg, wird darüber wohl niemand mehr groß nachdenken.

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