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Berlins Louis-Marc Aubry (links) und Jens Baxmann bejubeln das Tor zum 2:1. Danach sollten die Adler Mannheim keine Chance mehr haben.

© dpa

Eisbären Berlin besiegen Mannheim 6:1: Die Serie bleibt ein Heimspiel

Die Eisbären Berlin rauschen 6:1 über die Adler Mannheim hinweg und gleichen im Viertelfinale zum 2:2 aus.

Zu Hause fühlt sich Uwe Krupp wohler als auswärts. Das hat der Trainer der Eisbären Berlin erst kürzlich wieder gesagt. Ist ja auch gemütlicher daheim, in der eigenen Kabine und mit den bekannten Wegen in der Arena am Ostbahnhof. Und wenn sich der Gegner auch noch in Berlin so unwohl fühlt wie die Adler Mannheim, dann mach das doppelt Spaß. So rauschten die Eisbären dann am Mittwoch vor 12 212 Zuschauern sehr unbeschwert mit einem 6:1 (1:1, 3:0, 2:0)-Sieg über den macht- und mutlosen Gegner hinweg und stellten die nach dem Modus „Best of Seven“ gespielte Viertelfinalserie um die deutsche Eishockeymeisterschaft auf 2:2.

Es war eine Szene mit Symbolcharakter. Im Powerplay brach Mannheims Matthias Plachta der Schläger und die obere Hälfte mit der Schlägerkelle segelte über die Plexiglasbande. Ein Anhänger der Eisbären griff den Stock und reckte ihn in die Höhe – wie eine Trophäe. Die Mannheimer, am Sonntag noch daheim 3:2-Sieger in Spiel zwei der Serie, wirkten genauso hilflos wie beim ersten Auswärtsspiel am Freitag als sie 3:6 in Berlin verloren hatten.

Es ist schon kurios: Inklusive Hauptrunde haben Eisbären und Adler jetzt in dieser Saison der Deutschen Eishockey-Liga achtmal gegeneinander gespielt und jedes Mal hat die Heimmannschaft gesiegt. In jedem Fall haben die Berliner nun für Sonntag (Beginn 14 Uhr) ein weiteres Heimspiel erkämpft, frühestens dann wird die Serie entschieden.

Vehanen hielt erneut überragend

Sollten die Eisbären gegen die Adler am Ende tatsächlich triumphieren, dann würde das wohl zu einem ganz großen Teil an Petri Vehanen liegen. Der ehemalige finnische Nationaltorwart war auch am Mittwoch wieder zuverlässig stark. Fehler sind nicht Freund des Finnen, das sah dann auf Mannheimer Seite wieder einmal anders aus. Zumindest beim zweiten Berliner Treffer durch Louis-Marc Aubry gab Dennis Endras eine unglückliche Figur ab, der nicht einmal harte Schuss rutschte dem Mannheimer Torwart durch die Schoner. Der deutsche Nationaltorhüter strahlte eben nicht die Sicherheit seines Kollegen im Berliner Tor aus und so etwas spüren die Mannschaften. Mit diesem psychologischen Vorteil spielte es sich für die Eisbären leichter als für die Mannheimer.

Wie schon im ersten Berliner Heimspiel der Serie rannten die Eisbären ihrem Gegner davon, gewannen die meisten Zweikämpfe in der neutralen Zone und zwangen den Gegner durch ihre Aggressivität zu Fehlern. Die Adler schienen keine guten Ideen dabei zu haben, das war erstaunlich, für einen Tabellenzweiten nach der Hauptrunde durchaus auch enttäuschend. Sicher, im Überzahlspiel waren die Adler wieder besser als ihr Gegner – aber da muss man ja erst einmal treffen. Das gelang Ryan MacMurchy zwar gegen Ende des ersten Drittels, doch der Mannheimer Powerplay-Treffer war nur 29 Sekunden und einen Berliner Angriff später schon vergessen, denn da schoss Charles Linglet schon aus Nahdistanz das 1:1.

München steht schon im Halbfinale

Mit Beginn des zweiten Drittels kamen die Eisbären ins Rollen. Nach Linglet war es mit Aubry wieder einmal der andere, erst vor wenigen Wochen nach Berlin gekommene Stürmer, der traf. Wenig später legte André Rankel zum 3:1 für die Berliner nach, wieder rutschte der Schuss Endras durch die Beinschoner. Nach dem Tor zum 4:1 von Laurin Braun, der in recht ulkiger Manier den eigenen Nachschuss verwertete, war das Spiel im zweiten Drittel entschieden. Energisch wuchtete Braun im letzten Drittel den Puck auch zum 5:1 ins Mannheimer Netz. Darin Olver traf sogar noch zum 6:1.

Die Heimspielserie zwischen Mannheim und Berlin geht nun am Freitag weiter – mit einem Heimspiel für die Adler. Dem Gesetz der Serie wären dann die Mannheimer wieder mit einem Erfolg an der Reihe, die Berliner dann wieder am Sonntag und nach Spiel sieben am Dienstag wieder Mannheim, was gleichbedeutend mit dem Halbfinaleinzug der Adler wäre. Oder auch nicht: Wenn die Eisbären so konsequent spielen wie am Freitag oder beim ersten Auswärtsspiel der Serie in Mannheim in der vergangenen Woche, können sie am Freitag die Vorentscheidung schaffen. Und am Sonntag stünde dann der Halbfinaleinzug auf dem Programm, den RB München am Freitag mit dem vierten Sieg gegen Bremerhaven bereits geschafft hat. Der Meister wäre Halbfinalgegner der Berliner – aber bis dahin ist der Weg für die Eisbären noch zwei Siege weit.

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