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Elegant und modern. Uwe Krupp macht mit den Eisbären vieles richtig.

© imago

Die Eisbären Berlin sind Tabellenführer: Vorerst ganz oben

Die Eisbären Berlin sind Tabellenführer – auch, weil Trainer Uwe Krupp besonders auf eine Stärke setzt. Die Mannschaft will an der Spitze bleiben - das Programm für die nächsten Tage allerdings ist hart.

Es war sicher das beste Spiel, das den Eisbären bislang in dieser Saison gelang. Und die Belohnung für das 2:1 gegen den ERC Ingolstadt am Freitag in der Arena am Ostbahnhof war groß: Die Berliner sind nach sieben Spieltagen Tabellenführer, was ihr Trainer Uwe Krupp aber etwas herunterspielte. "Natürlich freut es mich, dass sich die Mannschaft da belohnt hat. Aber wenn ich mir so die Kader von einigen Konkurrenten anschaue..." Dann lässt sich wohl feststellen, dass die Berliner kämpfen werden müssen, um oben zu bleiben.

Mit der Tabellenführung nach sieben von 52 Spieltagen ist das so eine Sache. Gerade im Eishockey, wo ja erst die Play-offs über den ganz großen Erfolg oder Misserfolg entscheiden. Und die beginnen in der Deutschen Eishockey-Liga erst im März 2016. Allerdings gibt es schon jetzt Anzeichen dafür, dass die Eisbären nach zweijähriger Abstinenz wieder in der Endrunde um die Meisterschaft mitspielen könnten. Und das sind weniger ihre sechs Siege in sieben Spielen, sondern die Art und Weise, wie sie sich bislang präsentiert haben. Und dafür ist zu einem großen Teil Uwe Krupp verantwortlich.

Besonders die Defensive funktioniert blendend

Der Trainer legt Wert darauf, mit voller Besetzung zu agieren. Für den verletzten Florian Busch rückte jetzt Jonas Schlenker in die vierte Sturmreihe - Krupps Vorgänger Jeff Tomlinson ließ in so einer Situation auch mal nur mit drei Reihen spielen. Krupp ist da gedanklich moderner und nur so lässt sich auch auf hohem Niveau mithalten: Wer seine Leistungsträger zu früh in der Saison zu viel einsetzt, riskiert Substanzverlust und daher auch überdurchschnittlich viele Verletzte.

Was unter Krupp blendend funktioniert, ist die Defensive: Im offensiven Bereich bekam der Trainer vor der Saison nicht seine Wunschspieler, was die Verteidigung angeht, kann sich Krupp nicht beschweren. Micki DuPont und Bruno Gervais erfüllen ihren Rollen, der eine Kanadier als Spielgestalter, der andere als starker Schütze in der Offensive. Dazu kommt, dass mit Jonas Müller und Henry Haase zwei junge Verteidiger schon sehr solide agieren und somit das angestammte Personal (Frank Hördler, Jens Baxmann und Konstantin Braun) den Druck hat, es besonders gut zu machen. Die Jugend drängt sich auf, besonders Müller, dem gegen Ingolstadt das Tor zum 1:0 gelang.

Rankel: "Wir wollen da oben bleiben"

Eins bislang gutes Unterzahlspiel rundet die starke Gesamtleistung ab in der Defensive, in der Torwart Petri Vehanen natürlich eine wichtige Rolle spielt. Nur 16 Treffer gegen die Eisbären gab es in sieben Spielen (davon allerdings allein sechs gegen Straubing).

Vergangene Saison hatten sie zu diesem Punkte allerdings auch nur 16 Tore kassiert und lagen mit zwei Punkten weniger (15) nach sieben Spieltagen auf Rang zwei. Am Ende reichte es nicht einmal zu einem Play-off-Platz. Zu viel Euphorie verbietet sich da von selbst, zumal das Programm für die nächsten Tage hart ist: Vier Auswärtsspiele binnen acht Tagen, das Spiel heute bei den Hamburg Freezers (Beginn 14.30 Uhr) ist das erste davon. Aber die Zeiten, als viele Eisbären-Profis mit den sieben Meisterschaften in Rücken zu glauben schienen, der Erfolg stelle sich zwangsläufig ein, scheinen vorbei zu sein. "Wir haben jetzt erst sieben Spiele hinter uns", sagt ihr Kapitän André Rankel, neben Müller Berliner Torschütze gegen Ingolstadt. "Also wissen wir, dass wir jetzt weiter hart arbeiten müssen. Denn wir wollen da oben bleiben."

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