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Vorm Einschlag. Robert Lewandowski (l.) trug am 12. Mai 2012 noch das Trikot der Dortmunder. Damals besiegte der BVB die Bayern im Pokalfinale mit 5:2.

© Hanschke/dpa

DFB-Pokal-Klassiker: Alle Jahre wieder: FC Bayern trifft auf Dortmund

In der siebten Saison nacheinander stehen sich der FC Bayern und Borussia Dortmund im DFB-Pokal gegenüber. Diesmal schon im Achtelfinale.

Wenn Bayern München auf Borussia Dortmund trifft, wird kein normales Fußballspiel, sondern ein Erlebnis, ja sogar ein Spektakel erwartet. Das ist in dieser Saison nicht anders als in den vorangegangenen, auch wenn Dortmund schon gewaltig strauchelte und gerade dabei ist, sich mit dem neuen Trainer Peter Stöger zu berappeln. Am Mittwoch (20.45 Uhr/ARD und Sky) empfängt der FC Bayern München Dauerrivale Borussia Dortmund im Achtelfinale des DFB-Pokals. „Das ist ein vorweggenommener Saisonhöhepunkt“, sagte Bayern-Trainer Jupp Heynckes.

Der 72-Jährige erinnerte an „großartige Spiele mit allen Zutaten, die der Fußball so bietet“. Und auch die Borussia freut sich nach dem Stimmungsumschwung unter Stöger auf den Pokal-Dauerbrenner als „ein echtes Highlight“.

Die beiden deutschen Klubs haben jährlich für sich den Anspruch, das Finale in Berlin zu erreichen. „Ein Fußball-Fest“, wie Heynckes am Dienstag vor diesem brisanten Drittrunden-Match zum Jahresabschluss betonte. „Es spielen zwei Mannschaften, die den deutschen Fußball mitgeprägt haben, wenn ich alleine an das legendäre Champions-League-Endspiel denke“, sagte der 72-Jährige, mit dem die Bayern 2013 das Triple gewannen.

Im Cup-Wettbewerb wurden zwei der vergangenen drei Aufeinandertreffen zwischen dem 18-maligen Pokalsieger aus München und dem viermaligen Champion Borussia erst im Elfmeterschießen entschieden. „Es sind einfach geile Spiele, große Spiele“, sinnierte der ehemalige Dortmunder Mats Hummels. „Von der Anspannung, von der Bedeutung ist es das größte Spiel in Deutschland.“

Heynckes verzichtet bei der nächsten Auflage auf Trainingsrückkehrer Arjen Robben. Beim Niederländer, der am Montag erstmals wieder das komplette Programm mit der Mannschaft absolvierte, möchte er kein Risiko eingehen. Manuel Neuer und Thiago sind ohnehin verletzt. Bei den Dortmundern ist das Mitwirken von Pierre-Emerick Aubameyang laut Stöger fraglich. „Es wäre kein Problem, in der Systematik etwas umzustellen. Es gibt von der Qualität meiner Mannschaft her viele Optionen“, sagte Stöger.

Die Pokalbilanz spricht mit sechs Bayern-Siegen und vier BVB-Erfolgen für die Münchner

Heynckes selbst hat an die Kräftemessen mit den Dortmundern unterschiedliche Erinnerungen. Im Finale 2012 gab es ein 2:5-Debakel, ein Jahr später war die Borussia auf dem Weg zum Triple beim Viertelfinal-Erfolg (1:0) die Durchgangsstation. „Wir sind gut drauf und zuversichtlich, dass wir nochmal alle Kräfte mobilisieren können, um weiterhin im Pokal zu bleiben“, erklärte der Trainer-Routinier, der seine fast makellose Erfolgsserie fortsetzen möchte.

Erfolg will natürlich auch der BVB haben. „Unsere Zielsetzung ist Berlin, dann triffst du im Normalfall irgendwann auf die Bayern. So oft scheiden die ja vorher nicht aus“, sagte Stöger.

Die viermalige Endspielpaarung gab es zuletzt 1992 so früh im Wettbewerb. Damals setzte sich der BVB nach Elfmeterschießen in der zweiten Runde durch. Insgesamt spricht die Pokalbilanz mit sechs Bayern-Siegen und vier BVB-Erfolgen für die Münchner. „Die Bayern gehen als Favorit rein. Aber wir haben im letzten Jahr gesehen, dass man in München gewinnen kann, auch wenn es 2:1 für die Bayern steht“, sagte Dortmunds Mittelfeldakteur Julian Weigl. Im Halbfinale der Vorsaison drehten die Dortmunder nach einem 1:2-Rückstand das Spiel und siegten 3:2.

Zum Ende von schwierigen Hinserien mit den Trainerentlassungen von Peter Bosz und Carlo Ancelotti wollen beide unbedingt das Viertelfinale erreichen.

Nach den jeweils von Bayern gewonnenen Partien in Supercup und Bundesliga ist es das dritte Duell in dieser Saison – und nach den Trennungen von Bosz und Ancelotti auch die dritte unterschiedliche Trainerkonstellation. „Wir haben in den letzten zwei Spielen gezeigt, dass unser Wille und unsere Einstellung, zu gewinnen, da ist“, sagte Stöger.

Der FC Bayern ist im Pokal eine Heimmacht, nur elf Spiele vor eigener Kulisse gingen verloren. Der BVB setzte sich in den vergangenen 17 Pokal-Auswärtsspielen immer durch. Die letzte Niederlage gab es dabei im Viertelfinale 2013 beim 0:1 in München – gegen Heynckes. (dpa)

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