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Drin ist er wieder. Lewandowski trifft zum 3:0 für die Bayern in Chemnitz.

© Hendrik Schmidt/dpa

Update

DFB-Pokal: Die Kleinen bleiben klein

Bayern und BVB spielen in der ersten Runde im DFB-Pokal souverän auf – Frankfurt und Mainz stellen sich ungeschickt an, kommen aber weiter.

Der zweite Teil der ersten Runde im DFB-Pokal verlief durchaus interessant. So erlebte etwa der FSV Mainz in Lüneburg eine unruhige erste Halbzeit. Auch Eintracht Frankfurt war beim Fünftligisten Erndtebrück auf dem Weg zu einer Blamage. Am Ende aber siegten durchweg die höherklassigen Mannschaften: Allen voran kamen Meister Bayern München und Pokalsieger Borussia Dortmund ohne Probleme in die zweite Runde.

Chemnitzer FC – Bayern München 0:5
Das Schmuddelwetter hatte fast das ganze Land am Sonnabend im Griff – nicht aber Chemnitz. In Sachsen strahlte die Sonne, als der Drittligist den FC Bayern empfing. Münchens Trainer Carlo Ancelotti hatte versprochen, die „beste Aufstellung“ auf den Rasen zu schicken. Der Trainer des Supercup-Siegers tauschte im Vergleich zum Supercup zweimal: Kingsley Coman und Niklas Süle begannen für Javi Martinez (Faserriss in der Wade) und Vidal (Bank). Und das reichte dann zum ersten krachenden Bayern-Sieg der Saison: Es musste eben ein Drittligist her, damit die Münchner mal zeigen konnten, was sie können.

20 Spielminuten hielten die Chemnitzer dagegen, dann konnte Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus mit dem unvermeidlichen Robert Lewandowski (per Freistoß) den ersten Torschützen notieren. Kingsley Coman traf vor 15.015 Zuschauern zum 2:0, Lewandwoski traf zum 3:0, bevor er dann den Nachmittag sitzend genießen konnte und Arjen Robben für ihn spielen durfte. Franck Ribéry stellte schließlich auf 4:0, Mats Hummels gelang eine Minute vor Schluss das beruhige Tor zum 5:0 für die Bayern. Nach so einer Vorstellung kann sie keiner kritisieren.

1.FC Rielasingen-Arlen – Dortmund 0:4
Der Verbandsligist aus dem Landkreis Konstanz in Baden-Württemberg nahm zum ersten Mal an der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals teil – und empfing gleich Titelverteidiger Borussia Dortmund. Allerdings nicht auf der heimischen Talwiese Rielasingen, sondern im etwa 100 Kilometer entfernten Schwarzwaldstadion des SC Freiburg. Das war irgendwie blöd weit weg, aber trotzig stimmten sich die Fans dann auf das Großevent ein.
Auf der Homepage des Klubs hieß es: „Die Nordtribüne bleibt ROT. Zuschauern mit Trikots und Equipment in Farben des Gegners, wird der Eintritt zur Tribüne verweigert und nur in Heimfarben oder neutral gestattet!“ Die Fans aus Rielasingen-Arlen sahen dann aber viel zu schnell Rot: Marc Bartra schoss in der zwölften Spielminute das erste Tor des Pokaltages.

Nach dem verwandelten Elfmeter von Pierre-Emerick Aubameyang war dann die Angelegenheit nach 40 Spielminuten erledigt. Der BVB gewann nach zwei weiteren Toren von Aubameyang vor 22<TH>000 Zuschauern schließlich 4:0 (2:0) – ein Hattrick. Nicht lupenrein, logisch. Wer immer das mit der Lupe auch erfunden haben mag. Egal, alle Dortmunder durften sich freuen, bis auf Ousmane Dembélé. Aber der durfte ja auch nicht mitspielen und wird den Klub ja wohl auch bald verlassen, am Sonntag soll über dessen Zukunft (beim FC Barcelona?) entschieden werden.

Rot-Weiß Erfurt - TSG Hoffenheim 0:1
Am kommenden Dienstag wird die TSG Hoffenheim ein eminent wichtiges Spiel austragen: das Playoff-Hinspiel zur Champions League gegen den FC Liverpool. Das ist eine große Aufgabe und deswegen taten sich die Hoffenheimer beim Drittligisten Erfurt wahnsinnig schwer. In einem unschönen Spiel bemühten sie sich immerhin zu einem Tor durch Nadiem Amiri. Mehr war nicht drin respektive nicht nötig.

Leher TS – 1. FC Köln 0:5
Die Leher Turnerschaft (kurz: TS) ist ein Sportverein aus dem Bremerhavener Stadtteil Lehe. Es wurde am Sonnabend in Bremerhaven ein paar Sekunden früher angepfiffen als bei den anderen Begegnungen und die frühen Leher fingen sich dann so schnell kein Tor. Vor 8119 Zuschauern kassierten die Leher erst nach einer knappen halben Stunde das 0:1 gegen den Bundesligisten vom Rhein. Leonardo Bittencourt traf im zweiten Versuch. Köln siegte 5:0 (2:0), Frederik Sörensen, Jhon Cordoba, Simon Zoller und Sehrou Guirassy hießen die übrigen Torschützen für den starken Bundesligisten vom Rhein.

TuS Erndtebrück – Eintracht Frankfurt 0:3
So raffiniert muss man erst einmal sein. Die Eintracht aus Frankfurt wollte wohl mit Macht Spannung in den Spieltag bringen, in Gestalt von Kapitän David Abraham. Der Innenverteidiger spielte erst einen Fehlpass und konnte diesen nur noch mit einer Notbremse korrigieren. Rot gab es dafür, Eintracht musste fast 70 Minuten lang in Unterzahl schuften. Aber der Gegner im Stadion von Siegen hieß eben nur TuS Erndtebrück. Und der Oberligist war nach Frankfurter Toren von Timothy Chandler, Mijat Gacinovic und dem neuen Frankfurter Sebastien Haller bezwungen. Eintrachts teuerster Neuzugang aller Zeiten (sieben Millionen Euro Ablöse) war also schon mal einen ganz kleinen Teil seines Geldes wert. Der Bundesligist siegte schließlich vor 15.000 Zuschauern in Siegen 3:0 (1:0).

René Adler kassiert als Mainzer Torwart sein erstes Pflichtspieltor

Würzburger Kickers – Werder Bremen 0:3
[Werder Bremen hat es dieses Mal geschafft, eine weitere Pokal-Blamage ohne große Mühe verhindert. Nach vier Erstrunden-Niederlagen in den vergangenen sechs Jahren gewann der Fußball-Bundesligist diesmal gegen den Zweitliga-Absteiger Würzburger Kickers mit 3:0 (0:0).

Lüneburger SK – FSV Mainz 1:3
Das waren noch Zeiten als der Lüneburger SK hoch hinaus wollte, damals mit ehemaligen Bayern-Stars wie Rainer Zobel oder später mit Ralf Sievers. Doch das ist lag her. Gegen die Mainzer konnte der Oberligist gerade mal 13 Spielminuten das 0:0 halten. Dann hatte Yoshinori Muto zum 1:0 für den Bundesligisten getroffen. Der ehemalige Nationaltorwart René Adler schient ein gemütliches Pflichtspieldebüt zu erleben, bis eine halbe Stunde gespielt war.

Dann kassierte Adler sein erstes Pflichtspieltor im Mainzer Trikot: Felix Vobejda traf für den Außenseiter mit einem abgefälschten Distanzschuss von der Strafraumgrenze. Erst kurz vor der Halbzeit ging Mainz wieder in Führung, Daniel Brosinski schoss per Foulelfmeter vor 4000 Zuschauern auf der Sportanlage Sülzwiesen das 2:1 für den Bundesligisten. Yoshinori Muto beruhigte nach einer gespielten Stunde mit seinem Treffer zum 3:1 (1:1)- Endstand die Mainzer Nerven. Mainz schaffte es vor sechs Jahren zuletzt bis in die dritte Runde, diesmal also ist zumindest schon der erste Schritt getan, um dann mal wieder etwas weiterzukommen im Pokal. Wenn es dann in der zweiten Runde nicht zu hart kommt für die Mainzer.

Germania Halberstadt – SC Freiburg 1:2
Im Freiburger Stadion spielte Borussia Dortmund, dafür durften die Freiburger im schönen Sachsen-Anhalt spielen. Lange war das Spiel eher unspektakulär, bevor dann der Außenseiter aus Halberstadt den Bundesligisten mit einem späten 1:2-Anschlusstreffer doch noch ärgerte. Freiburg siegte aber doch noch 2:1 beim Regionalligisten. Für den geht es am kommenden Wochenende mit dem Punktspiel gegen die FC Oberlausitz Neugersdorf weiter. Freiburg hingegen empfängt Eintracht Frankfurt im eigenen Stadion, Rielasingen-Arlen in Freiburg, das ist ja Geschichte und die Dortmunder sind auch weg.

Jahn Regensburg - Darmstadt 98 3:1

Weg ist auch der SV Darmstadt 98 – aus der Bundesliga und seit gestern auch aus dem DFB-Pokal. Zweitliga-Aufsteiger Regensburg kegelte die Hessen sehr spät aus dem Wettbewerb. Jonas Nietfeld in der 86. Minute und und Kapitän Marco Grüttner in der vierten Minute der Nachspielzeit sorgten mit ihren Toren für die durchaus verdiente Entscheidung für und in Regensburg.

Arminia Bielefeld – Fortuna Düsseldorf 1:3

Spät dran war am Samstagabend auch Fortuna Düsseldorf. 3:1 (1:1, 0:0) nach Verlängerung siegte der Zweitligist bei Ligakonkurrent Arminia Bielefeld. Fabian Klos hatte die Gastgeber in Führung gebracht, doch der erst nach dem Gegentor eingewechselte Rouwen Hennings traf zweimal, ehe Oliver Fink in der 120. Minute das 3:1 erzielte.

Unterhaching - 1. FC Heidenheim 0:4
Leere Tribünen, lange Zeit auch eine leere Anzeigetafel. Der Drittligist und der Zweitligist lieferten sich in Unterhaching ein zunächst packendes Spiel, bis es dann eine Packung wurde für Unterhaching. Das Team aus München unterlag den Heidenheimern 0:4 (0:1).

SV Eichede - 1. FC Kaiserslautern 0:4
Fünftligist Sportverein Eichede hatte sich sogar mit einem „Geheimtraining“ auf den großen Gegner vorbereitet. Es nützte dann beim Spiel gegen den Zweitligisten wohl wenig. Ganz ohne Geheimniskrämerei gewann Kaiserslautern öffentlich vor 4093 Zuschauern 4:0 (2:0). (Tsp)

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