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Auf dem Weg nach Liverpool. Naby Keita spielt nur noch in dieser Saison in Leipzig - und wird das erste Spiel von RB in der Champions League wohl wegen einer Verletzung verpassen.

© dpa

Deutscher Vizemeister: Warum die Champions League für Leipzig gefährlich wird

Zu den Titelfavoriten in der Champions League gehört RB Leipzig sicher nicht. Die Stars des Teams stehen nun trotzdem im internationalen Schaufenster - das kann schnell zum Nachteil werden.

Die speziell für die Champions League angefertigten Bälle flogen schon am Montag über den Trainingsplatz, heute geht es nun richtig los. RB Leipzig klettert auf die größte aller Bühnen, sie wird zur Inauguration in der Hülle des alten Zentralstadions aufgebaut, in dem die DDR einst ihre großen Länderspiele ausrichtete und doch nur minimale Erfolge erzielte. Die Brausekicker von RB wollen mehr als nur dabei sein, und sie haben sich mutmaßlich nicht darüber geärgert, dass sie von Berti Vogts zum Geheimfavoriten ernannt worden sind.

Nun ja. Bei allem Respekt vor Naby Keita, Emil Forsberg, Timo Werner und ihren Kollegen: Die Wahrscheinlichkeit, dass Leipzig in dieser Saison die Champions League gewinnt, ist bescheiden und sie dürfte in den kommenden Jahren nicht dramatisch wachsen. Leipzig ist und bleibt Leipzig, eine liebenswerte Stadt, aber kein Hotspot, zu dem es die Weltelite zieht. Diese Erfahrung hat Wolfsburg trotz der VW-Fantastillionen gemacht, und wie begrenzt Leipzigs Strahlkraft ist, hat die tragische Olympiabewerbung gezeigt. Keita wäre am liebsten schon in dieser Saison nach Liverpool gewechselt, Forsberg nach Mailand – und wer weiß schon, ob Werner einem kolportierten Angebot aus Madrid widerstehen würde.

Da ist es eher nachteilig, dass Leipzig seine Stars jetzt ins internationale Schaufenster stellt. Die Begehrlichkeiten aus England und Spanien werden wachsen. Wie schnell eine Mannschaft dabei an Klasse einbüßt, führt der heutige Premierengegner vor. AS Monaco stand in der vergangenen Saison im Halbfinale der Champions League, mit den jungen Stars Kylian Mbappé, Benjamin Mendy, Bernardo Silva und Tiemoue Bakayoko, aber die sind jetzt alle weg. Am Samstag gab es ein 0:4 in Nizza, heute tritt der vormalige Halbfinalist keineswegs als Favorit an.

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