zum Hauptinhalt
Chance im Pokal. Unions Ersatztorhüter Daniel Mesenhöler.

© dpa/ Soeren Stache

Der 1. FC Union bei Bayer Leverkusen: Daniel Mesenhöler - ein Held für die nächste Runde?

Der ehemalige Kölner Daniel Mesenhöler steht heute beim 1. FC Union beim Spiel in Leverkusen im Tor.

Am vergangenen Sonnabend war Daniel Mesenhöler in der Alten Försterei im Einsatz. Allerdings erst nach Abpfiff. Mit den anderen Ersatzleuten absolvierte er direkt im Anschluss an das Spiel gegen Greuther Fürth (3:1) eine kurze Trainingseinheit, während für die Stammspieler das Auslaufen anstand. Die wenige Zeit muss beim Fußball-Zweitligsten 1. FC Union so gut wie möglich genutzt werden. Schon an diesem Dienstag geht es weiter, in der zweiten Runde des DFB-Pokals bei Bayer Leverkusen (18.30 Uhr, live bei Sky). Über 3000 Fans werden Union begleiten. Und Mesenhöler steht im Tor.

Laut Rückennummer auf dem Trikot ist der Keeper die Nummer eins, im Normalfall aber hinter Jakob Busk die Nummer zwei. Im Pokal schlägt seine Stunde. Wenn Jens Keller denen Einsatzzeiten gibt, die generell selten spielen oder zuletzt ihren Platz in der Startelf verloren haben, wie etwa Steven Skrzybski. Auch diesmal kündigt der Trainer „viele frische Spieler“ an. Es ist eine massive Rotation zu erwarten. Dass Mesenhöler in dieser Saison mindestens noch einen Pokaleinsatz bekommt, hat er vor allem sich selbst zu verdanken. In der ersten Runde beim Regionalligisten 1. FC Saarbrücken (2:1 nach Verlängerung) hielt er einen Elfmeter und machte mehrere Großchancen des Gegners zunichte. Die Reaktionen bei den Teamkollegen reichten bezogen auf seine Leistung von „sensationell“ bis „müssen uns bei ihm bedanken“.

Nun darf er also wieder ran, besonders vorbereiten wird sich der 22-Jährige nicht: „Ich habe noch ein bisschen was nach den Trainingseinheiten gemacht, aber nicht extrem viel mehr als sonst.“ Keller stellt ja auch keinen völlig unerfahrenen Mann ins Tor. Mesenhöler kam in der vergangenen Saison zum Einsatz, nachdem sich Busk verletzt hatte. Der zweite Mann hielt so gut, dass er auch nach Busks Genesung bis Ende der Spielzeit zwischen den Pfosten blieb, insgesamt zwölf Spiele. In der Vorbereitung auf die neue Saison war das Rennen zwischen den Torhütern, die sich bei aller Konkurrenz gut verstehen, offen. Am Ende erhielt der knapp zwei Jahre ältere Busk den Zuschlag. Keller sprach von Nuancen, die den Ausschlag gaben.

Daniel Mesenhöler kam 2016 vom 1. FC Köln nach Berlin

Mesenhöler, der 2016 vom 1. FC Köln kam, musste sich wieder hinten einreihen. Spielpraxis gibt es derzeit nur in kleinen Dosen. „Natürlich freue ich mich auf das Spiel“, sagt Mesenhöler, „Pokal und Flutlicht, das ist immer etwas Besonderes.“ Zumal die Begegnung nur wenige Kilometer von Köln entfernt stattfindet, in der Jugend hat er mit dem FC viele Derbys gegen Leverkusen gespielt. Zehn Karten hat er für Familie und Freunde geordert. Druck macht sich Mesenhöler vor der Aufgabe gegen den Bundesligisten nicht: „Leverkusen ist ein starker Gegner. Aber wir haben mehrere Spiele hintereinander gewonnen und brauchen uns nicht zu verstecken.“ Keller sagt: „Das ist eine Top-Mannschaft. Wir müssen über uns hinauswachsen.“ Zuletzt hat Bayer mit dem 5:1 bei Borussia Mönchengladbach ein Ausrufezeichen gesetzt.

Außenseiter im Pokal, damit kennt sich Union aus. Im Oktober 2016 reisten die Berliner zu Borussia Dortmund, es war Mesenhölers erster Pflichtspieleinsatz. Er hielt exzellent und Union schaffte es vor 80 000 Zuschauern bis ins Elfmeterschießen. Erst da kam das Aus. Nervosität habe er damals nur im Bus auf dem Weg ins Stadion verspürt: „Beim Aufwärmen war die komplett weg.“

So soll es jetzt auch sein. Und diesmal soll es mit der großen Überraschung klappen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false