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Der deutsche Nationalspieler Emre Can gehörte zu den besten Spielern auf dem Platz und überwand TSG-Torwart Oliver Baumann gleich zweimal.

© AFP PHOTO / Oli SCARFF

Champions League: TSG Hoffenheim scheitert klar an Liverpool

Hoffenheim ist von Beginn an chancenlos gegen die Mannschaft von Jürgen Klopp und verpasst die Qualifikation für die Gruppenphase. Für Liverpool trifft Nationalspieler Emre Can doppelt.

Nach 24 Minuten hatte Julian Nagelsmann genug gesehen. Beim Stand von 0:3 wechselte der Trainer der TSG Hoffenheim zum ersten Mal und stellte in seiner bis dahin vollkommen desolaten Defensive auf Viererkette um. Zwar kassierte der Vierte der vergangenen Bundesliga-Saison danach nur noch ein Gegentor und traf selbst zweimal, am hochverdienten Sieg des FC Liverpool bestanden aber zu keinem Zeitpunkt Zweifel. Die Mannschaft von Jürgen Klopp steht nach dem 4:2 (3:1) am Mittwoch vor 54 000 Zuschauern an der Anfield Road in der Gruppenphase der Champions League. Hoffenheim muss sich bei seiner ersten Europapokalteilnahme mit der Europa League begnügen.

Dabei hatte Nagelsmann vor der Partie noch die Parole „Ehrfurcht nein, Vorfreude ja“ ausgegeben. „Ich habe ein sehr gutes Gefühl“, sagte der Trainer vor dem Anpfiff im ZDF. Doch nur wenige Augenblicke nach dem stimmungsvollen Einlaufen mit der Hymne „You'll never walk alone“ war es mit der Freude für die Hoffenheimer vorbei.

Von der ersten Minute an geriet die TSG unter Druck, weil Liverpool mit extrem hohem Tempo und beeindruckend geradlinig nach vorne spielte. Einer der auffälligsten Liverpooler war dabei Nationalspieler Emre Can, der gleich zwei Tore erzielte. Das Klopp-Team demonstrierte eindrucksvoll, dass es den 2:1-Vorsprung aus dem Hinspiel nicht nur halten wollte. Hoffenheim wirkte stark beeindruckt von der Atmosphäre und dem Liverpooler Druck. Den Gästen unterliefen zu viele leichte Fehler im Spielaufbau.

Das Anfield-Wunder bleibt aus

Die 2000 mitgereisten Hoffenheimer Fans mussten diese Ouvertüre erst einmal verdauen. Die Reds zeigten Hochgeschwindigkeits- und Präzisionsfußball vom Feinsten. Vor allem die rechte Hoffenheimer Abwehrseite wirkte überfordert. Nach einer Vorlage mit der Hacke von Sadio Mané erzielte Can das 1:0. Acht Minuten später beschleunigte der ehemalige Hoffenheimer Roberto Firmino auf der linken Liverpooler Angriffsseite und passte in die Mitte zu Georginio Wijnaldum. Dessen Schuss an den Pfosten staubte Mohamed Salah aus kurzer Distanz zum 2:0 ab.

Und der achtmalige Europacup-Sieger ließ in dem ungleichen Duell nicht nach. Der überragende Can erhöhte nach tollem Zusammenspiel von Mané und Firmino auf 3:0. „Wir wollen es zu Ende bringen und uns unseren eigenen Traum erfüllen“, hatte Klopp gesagt. Und sein Team setzte die Maßgabe perfekt um.

Nach dem frühen Wechsel und der System-Umstellung von 3-5-2 auf 4-2-3-1 wurde es bei Hoffenheim etwas besser, Liverpool blieb aber spielbestimmend. Uth gelang das 1:3, nachdem der engagierte Serge Gnabry kurz zuvor noch aus guter Position verzogen hatte.

Doch Liverpool machte auch nach der Pause einfach weiter. Trotz der 3:1-Führung spielten die Reds mit Wucht und Energie nach vorne. Mané prüfte Baumann, Nagelsmann probierte es noch mit Adam Szalai für Gnabry und Jeremy Toljan für Pavel Kaderabek. Nach dem Tor von Firmino gelang dem deutschen Nationalspieler Sandro Wagner zwar noch das 2:4, das ersehnte Anfield-Wunder blieb aber aus. (dpa/Tsp)

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