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Da guckst du. Roman Bürki im Dortmunder Tor ist machtlos gegen den Schuss von Gareth Bale.

© Reuters

Champions League: Borussia Dortmund verliert 1:3 gegen Real

Drei Tage nach der Gala gegen Gladbach ist der BVB zurück in der Realität. Nach dem 1:3 gegen Real Madrid muss er ums Weiterkommen in der Champions League bangen.

Die Nacht schimmerte schwarz und gelb, aber für ein richtiges Leuchtfeuer reichte es nicht ganz, geschweige denn für ein Feuerwerk. Gewiss, Borussia Dortmund verlangte Real Madrid einiges ab. 65.829 Zuschauer im ausverkauften Westfalenstadion hofften lange, doch am Ende unterlag der Tabellenführer der Bundesliga 1:3 (0:1). Cristiano Ronaldo schoss zwei Tore, sie dienten ihm als perfektes Argument gegen alle Kritiker, die seit Wochen alle paar Tage auf die exakt null Saisontore des Weltstars in der spanischen Liga verweisen. Damit sollte es seit Dienstag vorbei sein – und vielleicht auch schon mit den Aussichten der Dortmunder, wie in der vergangenen Saison unter die besten acht Mannschaften des bedeutendsten Klubwettbewerbs der Welt vorzustoßen.

Für die Dortmunder war es am zweiten Spieltag der Champions League die zweite Niederlage, was die Chancen auf den Einzug ins Achtelfinale doch schon sehr früh sehr stark mindert. Es wird sie kaum trösten, dass sie großen Anteil hatten an einem sehr unterhaltsamen Fußballabend – zumal dieser vor allem von Real und Cristiano Ronaldo geprägt wurde.

Der BVB fühlte sich um einen Elfmeter betrogen

Der Portugiese gönnte sich zwar einige Pausen und war doch so präsent wie noch nie in dieser jungen Saison. Gleich am Anfang spielte er in ungewohnter Selbstlosigkeit auf Gareth Bale weiter, aber Dortmunds Rechtsverteidiger Lukasz Piszczek grätschte im letzten Augenblick dazwischen. Danach waren die Dortmunder dran. Andrej Jarmolenkos Flanke war zwar etwas zu hoch für Pierre-Emerick Aubameyang, aber hinter ihm spitzelte Maximilian Philipp den Ball auf das verwaiste Tor, wo er erst Torhüter Keylor Navas an die Hand sprang und danach Sergio Ramos. Wütend und vergeblich forderten die Dortmunder einen Elfmeterpfiff. Schiedsrichter Björn Kuipers mochte Ramos jedoch keine Absicht unterstellen und entschied auf Eckstoß.

Die turbulente Anfangsphase fand ein würdiges, aber für den BVB unangenehmes Ende. Und wenn schon: Reals Führung war auf jeden Fall sehr schön anzuschauen. Daniel Carvajals Diagonalpass von der rechten Seite segelte hinüber zu dem halblinks am Strafraum lauernden Bale. Der Waliser verzichtete auf alle Schnörkel und wuchtete den Ball volley ins rechte obere Dreieck.

Jetzt hatten die Madrider die Konstellation, die sie sich gewünscht hatte. Real spielt immer dann am besten, wenn der Gegner gezwungen ist, das Spiel zu öffnen, was die Anfälligkeit für Konter naturgemäß erhöht. Dortmund aber machte das ganz geschickt, ließ sich nicht zu weit herauslocken und vertraute der eigenen Qualität.

Der Verzicht auf den zuletzt beim 6:1 über Mönchengladbach demonstrierten vogelwilden Stil hatte aber auch zur Folge, dass der BVB Reals Defensive zunächst selten in Verlegenheit brachte. Kurz nach der Pause aber hätte es beinahe geklappt. Über den gut aufgelegten Mario Götze kam der Ball zu Jarmolenko, der ihn mit dem Kopf Richtung Tor stieß, aber bevor Aubameyang vollenden konnte, ging Raphael Varane dazwischen und klärte auf Kosten einer Ecke.

Kein Tor bisher - dann traf Ronaldo zwei Mal

So viele Chancen dieser Qualität lässt Real nicht zu. Nur zwei Minuten später schien das Spiel dann schon entschieden, durch einen dieser Angriffe, die Real mit einer klinischen Kühle und Schärfe vorträgt, wie ein Chirurg das Messer führt. Auf dem linken Flügel spielte Toni Kroos in den Lauf von Bale, der in die Mitte zu Ronaldo, der aus dem Rückraum angespurtet kam und endlich mal wieder ein Tor schoss. Er feierte es ausgelassen, allerdings weit entfernt von dem Eckchen, das die knapp 1000 mitgereisten Fans aus Madrid im Stadion okkupiert hatten.

Es spricht für den Charakter und die Spielstärke der Dortmunder, dass sie noch einmal zurückkamen. Pierre-Emerick Aubameyangs promptes Anschlusstor auf Zuspiel von Castro erweckte die Nacht zu neuem Leben. Borussia Dortmund war zurück im Spiel, ging nun höheres Spiel, und Real reagierte durchaus beeindruckt, allerdings nur für ein paar Minuten. Danach spielten die Spanier ihre Klasse aus. Isco hatte zweimal das dritte Tor auf dem Fuß, erzielt wurde es dann, natürlich, von Cristiano Ronaldo, diesmal über die rechte Seite, auf der er sich bekanntlich am liebsten aufhält. Elf Minuten vor dem Schlusspfiff machte der Weltstar nach einem schnellen Konter mit perfektem Schuss in die rechte Ecke alles klar.

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