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Dortmunds Ousmane Dembele hat derzeit wohl nur Barcelona im Kopf.

© dpa

Borussia Dortmund: Das Verhalten von Dembélé ist respektlos

Dass Dortmunds Ousmane Dembélé einfach das Training schwänzte, ist nicht nur disziplinlos, sondern auch respektlos - und dumm. Ein Kommentar.

Von Katrin Schulze

Es gäbe viele Entschuldigungen für das Verhalten von Ousmane Dembélé. Er ist gerade einmal 20 Jahre jung. Er wollte bestimmt schon immer für einen der besten Klubs der Welt spielen. Er findet Barcelona sicherlich viel schöner als Dortmund. Vielleicht wurde er schlecht beraten. Und selbst einem Riesentalent wie ihm dürfte bei Summen jenseits der 100 Millionen Euro ein bisschen schwindlig werden. Doch die Tatsache, dass er für aberwitzige Gelder von Borussia Dortmund zum FC Barcelona wechseln soll, um dort Superstar Neymar zu ersetzen, scheint Dembélé regelrecht rammdösig gemacht zu haben.

Anders ist es nicht zu erklären, dass der Franzose einfach das Training bei den Dortmundern schwänzte, nachdem die Borussia seinen Wechsel blockiert hatte. Das ist nicht die Reaktion eines Fußballprofis, sondern die eines bockigen Kindes. Vielmehr noch handelte Dembélé nicht nur disziplinlos, sondern auch respektlos.

Ousmane Dembélé hat vor einem Jahr bei Borussia Dortmund einen Fünfjahresvertrag unterschrieben, der dem Vernehmen nach nicht einmal eine Ausstiegsklausel hat. Er hat sich damit langfristig an den Klub gebunden. Und auch wenn man weiß, dass es zum Geschäft mit dem Ball inzwischen dazugehört, sich auch aus solchen Bindungen herauskaufen zu lassen, ist Dembélé verpflichtet, seinen Vertrag einzuhalten, solange nicht alle Seiten dem Wechsel zugestimmt haben.

Dortmund kann ein Zeichen im Transferwahnsinn zu setzen

Vermutlich wollte Dembélé so Druck auf seinen Klub ausüben. Erreicht hat er – wenigstens vorübergehend – das Gegenteil. Der BVB stellte sich stur, beendete die Verhandlungen mit Barcelona zunächst, suspendierte Dembélé unter anderem für das Pokalspiel am Samstag und verlangte eine hohe Geldstrafe von ihm, wie Sportdirektor Michael Zorc und Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke am Freitag ankündigten.

Tatsächlich hätten die Dortmunder im Fall Dembélé die Möglichkeit zu zeigen, dass der Transferwahnsinn seine Grenzen hat. Sie könnten demonstrieren, dass sich Spieler nicht alles herausnehmen dürfen. Sie könnten den Profi einfach behalten, darauf pochen, dass der Vertrag erfüllt wird und Nein sagen zu Dembélé und Barcelona. Letztlich aber werden sie ihn wohl ziehen lassen, wenn nur genug Geld auf dem Tisch liegt. Was sollen sie auch mit jemandem, der nicht für das Team, sondern für sich alleine spielt.

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