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Klare Kante. Klaus Hofmann, Präsident des FCA, hat eine dezidierte Meinung zu Rasenballsport Leipzig.

© dpa

Augsburgs Präsident kritisiert RB: "Leipzig darf keine Lizenz haben"

So harte Kritik an RB Leipzig ist selten geworden. Klaus Hofmann, der Präsident des FC Augsburg, plädiert für Lizenzentzug. Ein bisschen spät, findet unser Kommentator.

Man kann dem Verein Rasenballsport Leipzig wie allen anderen Vereinen auf zwei grundsätzlich verschiedene Arten begegnen. Man kann ihn mögen. Und man kann ihn nicht mögen. Theoretisch gäbe es noch eine dritte Option. Eine Fundamentalopposition nämlich gegen die fragwürdige Konstruktion als eingetragener Verein, die allein dazu dient, die 50+1-Regelung im deutschen Fußball legal zu umschiffen. De facto kommt dieser Fall immer seltener vor. Man will sich ja nicht dauernd als Ewiggestriger beschimpfen lassen; als jemand, der schönen und erfolgreichen Fußball nicht zu schätzen weiß und einfach kein Herz hat für das darbende Fußballvolk im Osten.

Die Gewöhnung hat spätestens mit dem Aufstieg Leipzigs in die Bundesliga eingesetzt und inzwischen weite Teile des Landes erfasst. Aus anfänglichen Kritikern sind längst unheimliche Bewunderer geworden. Umso bemerkenswerter ist daher das, was Klaus Hofmann, der Präsident des FC Augsburg, jetzt bei der Jahreshauptversammlung seines Klubs gesagt hat. Derart wütend, derart giftig ist Rasenballsport lange nicht mehr angegangen worden, vor allem nicht von einem Funktionär aus dem Fußball. Wahrscheinlich werde ihm Oliver Mintzlaff, der Geschäftsführer von RB, jetzt wieder seine PR-Abteilung auf den Hals hetzen, aber das mache nichts, sagte Hofmann: „Ich mag Herrn Mintzlaff auch nicht.“

Hofmann will jetzt Mitglied bei Rasenballsport werden

Ungeachtet der persönlichen Antipathie will Hofmann nun die Mitgliedschaft bei RB beantragen. Nicht weil er den Klub so toll findet, sondern weil er beweisen will, dass er, Hofmann, gar keine Chance hat, Mitglied zu werden. Weil es sich bei RB nämlich in Wirklichkeit um einen Scheinverein handelt, der allein das Ziel verfolgt, die Interessen seines Geldgebers zu wahren; also genau das zu tun, was die 50+1-Regelung eigentlich verhindern soll. „Das Konstrukt Leipzig darf keine Lizenz haben“, folgert Hofmann daraus.

So wie er haben früher viele gedacht. Aber sie haben damals lieber geschwiegen, als entsprechend zu handeln.

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