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Berliner Christopher Trimmel gegen seinen Stuttgarter Konkurrenten Takuma Asano.

© imago/Eibner

Aufstiegskampf in der Zweiten Liga: Union Berlin hakt Platz eins ab

Durch den Sieg gegen Union kommt Stuttgart dem Aufstieg immer näher. Für die Berliner soll es jetzt Rang zwei oder drei werden.

Gut gelaunt waren die Spieler des 1. FC Union nach der verdienten 1:3-Niederlage am Montagabend in Stuttgart natürlich nicht, Sebastian Polter war das Lachen aber nicht vollkommen vergangen. Als sein Vor-Vorgänger im Angriff der Köpenicker, Simon Terodde, bei den Berliner Journalisten stand und sagte, dass er auf dem Weg in die Bundesliga keine Rücksicht auf seine alten Kollegen nehmen könne, rief Polter herüber: „Wir können doch auch beide aufsteigen!“ – „Das würde ich sofort unterschreiben“, antwortete der beste Torschütze der Zweiten Liga nach seinem 20. Saisontor und verschwand strahlend in den Katakomben.

Ob es dazu kommt, dass beide Mannschaften in der kommenden Saison erstklassig sind, ist vier Spieltage vor Saisonende fraglich. Als Tabellenvierter hat Union drei Punkte Rückstand auf Hannover 96 und Eintracht Braunschweig auf den Plätzen zwei und drei. Stuttgart ist der Mannschaft von Jens Keller bereits enteilt und hat zumindest die Relegation so gut wie sicher. „Sechs Punkte auf Rang eins, da brauchen wir nicht weiter träumen“, sagte Keller, der die Niederlage jedoch nicht als großen Rückschlag werten wollte. „Wir werden mit aller Macht versuchen, unsere Chance auf Platz zwei oder drei zu nutzen.“

"Stuttgart war sehr effizient"

Unions Kapitän Felix Kroos, der auf dem Rasen nicht seinen besten Tag hatte, war zumindest in seiner Spielanalyse sehr treffend. „Wir hatten in der ersten halben Stunde keinen Zugriff und sind nicht in die Zweikämpfe gekommen“, sagte Kroos. Zwar hätte sich die Mannschaft nach der Pause gesteigert, die Niederlage sei aber verdient. „Ich hatte das Gefühl, dass Stuttgart ein Mann mehr auf dem Platz hatte, wir waren immer einen Schritt zu spät“, sagte Kroos.

Und dennoch hätte das Spiel auch anders laufen können, denn auf diesem gehobenen Zweitliga-Niveau entscheiden Kleinigkeiten. Und einen gar nicht mal so kleinen Fehler begangen die Schwaben in der sonst so überzeugenden ersten Halbzeit. Nach einer Ecke von Kroos kam Polter am Fünfmeterraum unbedrängt zum Kopfball, verfehlte das Tor jedoch. „Den muss ich natürlich machen. Stuttgart war heute sehr effizient, das haben wir vermissen lassen“, sagte Polter. Seine vergebene Großchance war aber nur einer von vielen entscheidenden Berliner Fehlern.

"Union hat das Potential"

Beim Freistoß zum 0:1 sah der zuvor starke Torwart Daniel Mesenhöler schlecht aus, vor dem zweiten Gegentor tat sich im defensiven Umschaltspiel eine riesige Lücke im zentralen Mittelfeld auf und den Treffer zum Endstand begünstigte der sonst so zuverlässige Abwehrchef Toni Leistner mit einem kapitalen Ballverlust. „Fehler, wie wir sie heute gemacht haben, dürfen uns nicht passieren“, sagte Polter.

Mit dem Blick zurück wollen sich die Unioner aber nicht lange aufhalten, denn schon am Freitag ist der SV Sandhausen zu Gast im Stadion An der Alten Försterei. „Da haben wir nicht viel Zeit, über die Niederlage nachzudenken“, sagte Stephan Fürstner: „Jetzt zählt nur Sandhausen.“ Einen zweiten Ausrutscher in Folge wie nach der Niederlage in Hannover Anfang April kann sich Union nicht erlauben, sonst ist der Traum vom Aufstieg schon vor dem direkten Duell in zwei Wochen in Braunschweig vorbei. Zuspruch erhielt das Team von Terodde. „Union hat das Potenzial“, sagte der Stuttgarter Torjäger. Etwas mehr als seine Unterschrift braucht es dann aber doch, wenn es das Duell VfB gegen Union in der kommenden Saison auch in der Bundesliga geben soll.

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