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Fabijan Perdedaj ist bei Liria seit Saisonbeginn Spieler und Trainer in Personalunion.

© FC Liria

Amateur-Klasse: Fabijan Perdedaj: Spielertrainer mit bekanntem Namen

Fabijan Perdedaj träumte vom Profifußball, bevor ihn eine schwere Verletzung stoppte. Heute spielt er in der Bezirksliga und freut sich für seinen jüngeren Bruder Fanol.

Fabijan Perdedaj teilt das Schicksal vieler talentierter Nachwuchsfußballer, die den Traum von der Profikarriere wegen einer Verletzung aufgeben mussten. „In meinem Knie war alles kaputt“, erinnert sich der 30-Jährige an die schwere Zeit im Jahr 2005. Nach einer stundenlangen Operation verordnete ihm der Arzt striktes Fußball-Verbot. Doch ganz ohne geht für den im Kosovo geborenen Perdedaj nicht. Wenn schon nicht als Profi, dann doch zumindest zum Spaß beim deutsch-kosovarischen Verein FC Liria in Baumschulenweg ein bisschen kicken.

Dass es nicht für die große Karriere gereicht hat, nimmt Perdedaj mittlerweile locker und dabei sagt er einen bemerkenswerten Satz: „Profi zu werden war immer unser Ziel. Und dass es mein Bruder geschafft hat, ist für mich, als hätte ich es selbst geschafft.“ Der Name Perdedaj ist in Berlin kein unbekannter. Fabijans jüngerer Bruder Fanol spielte einst neunmal in der Bundesliga für Hertha BSC und ist über Umwege nun bei 1860 München gelandet. Spielerisch haben die Brüder einiges gemeinsam: gute Technik, Ballsicherheit, ein feines Auge. Nur dass Fabijan sechs Klassen tiefer in der Bezirksliga aktiv ist. Seine Spezialität ist der lange Ball, gern auch über den zu weit vor dem Tor stehenden Keeper ins Netz.

Seit Saisonbeginn ist er Spieler und Trainer in Personalunion. „Das macht mir viel Spaß, ich muss nur sehen, wie ich das mit Arbeit und Familie unter einen Hut bringe“, sagt Fabijan Perdedaj. Zumindest dieses Problem hat sein kleiner Bruder nicht.

Wir stellen hier besondere Typen aus unteren Ligen vor, egal ob Spieler, Fan oder Platzwart. Haben Sie Vorschläge? Schicken Sie eine E-Mail an sport@tagesspiegel.de

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