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Schiedsrichter Tobias Stieler pfiff gut.

© Thomas Frey/dpa

6. Spieltag der Bundesliga: Endlich mal Lob für den Videobeweis

Zu nur einer einzigen Korrektur kam es durch den Videobeweis am Wochenende. Und nicht einmal die gab Ärger.

Endlich mal Lob für den Videobeweis. Oder zumindest keine Kritik. Nur eine einzige Korrektur gab es in den Spielen am 6. Spieltag durch die Video-Unparteiischen in Köln – in der Partie Mainz 05 gegen Hertha BSC. In der 52. Minute hatte Berlins Innenverteidiger Karim Rekik im Strafraum den Mainzer Yoshinori Muto zu Fall gebracht. Schiedsrichter Tobias Stieler ließ zunächst weiterspielen, schaute sich die Szene im Review-Bereich dann aber noch einmal an und entschied auf Elfmeter. Für Rekik gab es Gelb, Pablo De Blasis verwandelte zum 1:0.

Das Besondere: Nach dieser Szene waren sich alle einig, die Entscheidung war korrekt. „Der Schiedsrichter hat gut gepfiffen. Es ist eine neue Regel. Ich akzeptiere das“, sagte Herthas Trainer Pal Dardai.

Die unsichtbare Stimme

Zum zweiten Mal seit Einführung des Videobeweises hatte ein Schiedsrichter in der Bundesliga von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, sich eine strittige Szene noch einmal anzuschauen, nachdem er den Hinweis aus Köln erhalten hatte. Der Unparteiische selbst sagte nach dem Spiel: „Dem Videoassistenten war nicht so klar, wie er die Situation bewerten soll und hat mich gefragt, ob ich den Armeinsatz gesehen hätte. Nach Ansicht der Bilder habe ich meine Entscheidung revidiert.“ In der strittigen Szene stand Stieler gut, er hatte sich nach eigener Aussage aber auf die Füße konzentriert. Nach der Auswertung der Szene gab es außerdem Gelb für Muto. Der hatte mit deutlichen Gesten den Videobeweis eingefordert – das ist strikt gegen die Regeln.

Wer schreit, bekommt die Chance zur Videokorrektur. Wer als Gastmannschaft kein Stadion hinter sich hat, verliert doppelt.

schreibt NutzerIn P3F5

Nur bei klaren Fehlern darf der Videoschiedsrichter laut Regelwerk eingreifen, und das auch nur in vier konkreten Fällen: bei Toren, Elfmetern, Spielerverwechslungen oder Roten Karten. Wenn Schiedsrichter vor Ort die strittigen Szenen überprüfen, scheint das zumindest mehr Akzeptanz zu bringen. Und unter Umständen auch Transparenz. Denn Spieler, Trainer und Zuschauer können sehen, wenn der Videobeweis greift. So bleibt er keine unsichtbare Stimme im Ohr des Schiedsrichters.

Jede Woche blicken wir auf strittige Szenen des jüngsten Bundesligaspieltags zurück.

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