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Pierre-Emerick Aubameyang feiert seinen Siegestreffer durch Foulelfmeter.

© Michael Dalder/Reuters

2:1 im DFB-Pokalfinale gegen Eintracht Frankfurt: Salto Pokale für Borussia Dortmund

Verdienter Erfolg für den BVB: Pierre-Emerick Aubameyang schießt im Pokalfinale das 2:1-Siegtor gegen Eintracht Frankfurt – das freut auch Hertha BSC.

Eine Hälfte lang war von ihm wenig zu sehen, dann war Pierre-Emerick Aubameyang auf den Punkt da, am Punkt: Nach dem Elfmetertor des Bundesliga-Torschützenkönigs brachte Borussia Dortmund das 2:1 (1:1) verdient über die Runden. „Es war sicher nicht unser bestes Spiel. Aber egal: wir haben es geschafft“, sagte Dortmunds Trainer Thomas Tuchel. 74.322 Zuschauer hatten ein spannendes DFB-Pokalfinale gesehen, an dem auch Außenseiter Eintracht Frankfurt großen Anteil hatte. Deren Trainer Niko Kovac sagte: „Wir waren zwar gut, aber der BVB hat verdient gewonnen.“

Es brauchte ein wenig, ehe sich am Samstag der Nebel aus dem Olympiastadion verzogen hatte und das Spiel Fahrt aufnahm. In der Kurve des Dortmunder Anhangs waren allerhand Rauchbomben abgefackelt worden, als die Nationalhymne intoniert wurde. Zuvor waren sich aus den beiden Kurven jeweils lautstark ein paar unfreundliche Worte entgegengeworfen worden, selbst der gastgebende Verband DFB, der den deutschen Pokalwettbewerb zum 74. Mal hat austragen lassen, kam nicht ungeschoren davon.

Am Qualm hatte es nicht gelegen, dass der BVB nach nicht mal zehn Minuten in Führung ging. Auf das Tor der Frankfurter herrschte freie Sicht. Der flinke Ousmane Dembele kurvte schließlich mit Tempo in den Strafraum der Frankfurter, ehe er den Ball mit links unter die Latte des Frankfurter Tores zimmerte.

Die in Sachen Pokalfinale zuletzt leidgeprüften BVB-Fans jubelten ein erstes Mal an diesem Abend ausgelassen. Nach dem Abpfiff, so kurz vor zehn, als der 2:1-Erfolg besiegelt war, wurde es in ihrer Kurve noch einmal so richtig laut und stimmungsvoll. Nach drei Endspielniederlagen in Folge hat es für sie und ihren BVB endlich mal wieder geklappt in Berlin.

Marco Reus musste in der Halbzeit verletzt ausgewechselt werden

Für Borussia Dortmund ist es der erste Titel seit fünf Jahren, seit sie den großen FC Bayern im Berliner Olympiastadion gedemütigt hatten. Die drei vergangenen Pokalfinals hatten die Dortmunder verloren, 2014 und 2016 gegen die Bayern, 2015 gegen Wolfsburg. Damit steht auch fest, dass Hertha BSC als Bundesligasechster doch noch direkt die Gruppenphase der Europa League erreicht und der SC Freiburg als Tabellensiebter in die dritte von vier Qualifikationsrunden zur Europa League einsteigen darf.

Doch irgendwie verloren die Dortmunder für den Rest der ersten Halbzeit den Faden. Ihr Spiel wirkte emotionslos bis tranig. Zweimal liefen noch ihre Spitzen Pierre-Emerick Aubameyang und Dembele ins Abseits, das war’s. Die Frankfurter kamen besser ins Spiel, ohne aber wirklich zu überzeugen. Sie spielten aggressiv am Mann und wenn sie den Ball erobert hatten, ging es rasant nach vorn, wie nach einer halben Stunde, als Ante Rebic einen Gegenstoß abgeklärt zum 1:1 verwertete.

Mächtig was los im Frankfurter Strafraum. In dieser Szene kam die Eintracht noch einmal mit dem Schrecken davon.
Mächtig was los im Frankfurter Strafraum. In dieser Szene kam die Eintracht noch einmal mit dem Schrecken davon.

© AFP

Die Mannschaft von Niko Kovac hätte sogar mit einer Führung in die Halbzeit gehen können. Doch Haris Seferovic scheiterte mit seinem schönen Schuss am Pfosten, von wo der Ball ins Spielfeld zurückprallte. Zu diesem Zeitpunkt waren die Frankfurter dem Pokalsieg näher, ihr letzter von insgesamt vier Erfolgen liegt 29 Jahre zurück. Kovac, der 2003 im Trikot des FC Bayern im Olympiastadion Pokalsieger wurde, hatte seine Mannschaft nach einer rumpeligen Liga-Rückrunde noch einmal straffen können für diesen Höhepunkt. Es war nicht durchgängig ein fußballerisches Fest, was die beiden Teams boten in einer Finalkonstellation, die es so noch nie gab. Nach einem sommerlich heißen Tag war es am Abend immer noch drückend warm. Immer wieder wurden Trinkpausen eingelegt. Zumindest hatten die Zuschauer genug Puste, um Helene Fischer als Halbzeit-Act gnadenlos auszupfeifen.

In der Pause nahm der Dortmunder Trainer Thomas Tuchel zwei Veränderungen vor. Für Marcel Schmelzer und Marco Reus kamen Gonzalo Castro und Christian Pulisic. Beide Spieler waren angeschlagen. Aber dafür waren jetzt Tempo und Schärfe im Spiel. Nach einer guten Stunde klatschte ein Schuss von Aubameyang gegen die Latte des Frankfurter Tores. Beide Teams spielten nun mit mehr Mut. Wenig später schoss er den BVB vom Elfmeterpunkt mit 2:1 in Front. Frankfurts Torwart Lukas Hradecky hatte zuvor Pulisic zu Fall gebracht.

Doch nach dieser Führung blieben die Dortmunder aktiv. Zwar warf die Eintracht noch einmal alles, was Beine hatte, nach vorn, doch eine echte Torchance ließen die Dortmunder, die jetzt auf Konter lauerten, nicht mehr zu. Und so verstrichen die letzten Minuten im Singsang der Dortmunder Fans. Der Schlusspfiff ging schließlich in ihrem Jubel unter.

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