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Mario Mandzukic am Boden. Bei Real Madrid haben die Bayern am Mittwochabend eine Niederlage kassiert.

© dpa

0:1 in der Champions League: Der FC Bayern München ist verwundbar

Im Champions-League-Halbfinale hat der FC Bayern bei Real Madrid eine 0:1-Niederlage kassiert. Beim Rückspiel werden die Münchner zeigen müssen, ob sie mit dieser Herausforderung umgehen können - und eine wirklich große Mannschaft sind.

Fußball ist ein Ergebnissport, und deswegen war der Mittwoch kein schöner Tag für den FC Bayern München. Dieses 0:1 bei Real Madrid klingt knapp und ist doch eines der gefährlichsten Ergebnisse in diesem Ergebnissport. Es suggeriert vor dem Rückspiel ein bisschen zu komfortabel die Chance zur Satisfaktion und verschleiert dabei das Risiko, schon bei der erstbesten Gelegenheit den finalen K.o. hinnehmen zu müssen.

Genauso ist es den Bayern am späten Mittwochabend vorgehalten worden – als Vorhof zur Hölle, die da aus Sicht der verwöhnten Münchner bedeuten würde, dass es wohl nichts werden könnte mit dem erneuten Einzug ins Finale der beiden besten Mannschaften Europas.

Natürlich ist das eine Möglichkeit, dieses Hinspiel im Halbfinale der Champions League zu werten. Es gerät dabei allerdings ein wenig in Vergessenheit, dass der FC Bayern den Abend im Santiago Bernabéu mit einer Dominanz gestaltet hat, wie es eben dort sonst nur Real zu tun pflegt, gegen so ziemlich jede andere Mannschaft, mal abgesehen vom FC Barcelona. Reals doch ein wenig überraschende Kontertaktik im eigenen Haus mag für Flexibilität sprechen oder für Cleverness.

Real Madrid hat Respekt vor dem FC Bayern München

In erster Linie aber spricht sie doch für den Respekt, den diese großartige Mannschaft vor den Bayern empfindet. Und daran wird sich seit Mittwoch nichts geändert haben – trotz der Münchner Niederlage, trotz des verpassten Auswärtstores und trotz der zahlreich vorhandenen Madrider Chancen, dieses Ergebnis noch ein wenig schöner zu gestalten.

Bayern München hat nicht gut gespielt und ist dafür ganz gut davongekommen. Das ist die eine positive Nachricht dieses Abends von Madrid. Die zweite betrifft die Unfähigkeit des Gegners, aus dieser Münchner Unpässlichkeit mehr herauszuholen. So fantasielos und so unflexibel bekommt man die Bayern nicht so oft serviert, wahrscheinlich nur ein einziges Mal im Jahr, wenn überhaupt. Wenn es dann im eigenen Stadion vor 80 000 Zuschauern nur zu einem 1:0 reicht, lässt sich das auch als verpasste Chance werten.

Natürlich ist Real dank seiner brillanten Offensive immer für ein Auswärtstor gut. Aber schon beim 0:2 vor zwei Wochen im Viertelfinale von Dortmund war zu erkennen, wie nah diese Mannschaft an weniger guten Tagen der Ausnahme von dieser Regel kommt. Der FC Bayern hat in Madrid die Erfahrung machen müssen, dass er nicht unverwundbar ist. Aber gerade draus erwächst die Chance, beim zweiten Rencontre den Charakter zu demonstrieren, ohne den eine große Mannschaft nicht vorstellbar ist. Große Mannschaften wachsen an großen Herausforderungen. Der FC Bayern wird am kommenden Dienstag zeigen müssen, ob sein Niveau nur dazu reicht, programmierte Siege einzufahren. Oder ob er wirklich eine große Mannschaft ist.

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