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Psychische Erkrankungen: Wege aus der Krise

Psychische Erkrankungen können jeden treffen. Dieser Navigator zeigt, wo Betroffene im Ernstfall Hilfe finden.

Psychische Erkrankungen sind mittlerweile eine Volkskrankheit. "Pro Jahr wird bei jedem dritten Deutschen solch eine Erkrankung diagnostiziert - inklusive Abhängigkeiten, beispielsweise vom Nikotin", sagt Iris Hauth, Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN). Doch nur rund die Hälfte der Betroffenen befindet sich auch in Behandlung. Das liegt auch daran, dass viele gar nicht genau wissen, wo und wie sie Hilfe finden können. Wir haben zur Orientierung im folgenden die verschiedenen Wege, auf denen man Hilfe bei psychischen Problemen finden kann, in einem Navigator zusammengefasst.

Im Notfall:

Erste Anzeichen für psychische Erkrankungen sind beispielsweise eine veränderte Stimmung oder Wahrnehmung, fehlender Antrieb oder fehlende Konzentration sowie sozialer Rückzug. Bei einer akuten psychischen Krise gibt es mehrere Anlaufstellen, die beraten und unterstützen - sowohl den Betroffenen selbst als auch Angehörige oder Nachbarn, die die Veränderung bemerken, aber nicht wissen, ob und vor allem was sie tun sollen. Welche das sind, das erfahren Sie hier:

Berliner Krisendienst

Sozialpsychiatrische Dienste der Bezirke

Notfallaufnahme

Polizei

Ambulant: Der Weg zum Psychotherapeuten

In Berlin gibt es rund 1600 Psychotherapeuten, 230 Psychiater und psychotherapeutisch tätige Ärzte  und rund 600 Psychotherapeuten ohne Kassenzulassung. Und trotzdem ist es für Gesetzlich Versicherte oft schwer, kurzfristig einen Termin bei einem Psychotherapeuten zu bekommen – zumal der Kreis derjenigen, die einen Anspruch auf eine Psychotherapie haben, erweitert wurde. Wann und wer einen Anspruch auf Psychotherapie hat, erfahren Sie hier:

Psychotherapie bei einem langsamen Krankheitsverlauf 

Psychotherapie bei einer akuten psychischen Krise

Stationär: Der Weg ins Krankenhaus

Manchmal ist eine psychische Krise so stark, dass sie schnelle Hilfe in einer Klinik erfordert. Dabei gilt: Betroffene sollten das Pflichtversorgungskrankenhaus ihres Bezirks aufsuchen. Entscheiden sie sich für eine andere Klinik, hat dies laut Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales jedoch keine negativen Folgen. Zumindest sei kein Fall bekannt, in dem ein Patient beispielsweise nicht behandelt wurde - oder selbst zahlen musste. In der Praxis ist die freie Arzt- und Klinikwahl also nicht aufgehoben, wie einige Psychiater vermuten.

Selbsteinweisung

Einweisung durch einen Arzt

Zwangseinweisung

Nach der Klinik

Bei einer psychischen Krankheit ist es in vielen Fällen nicht mit einer stationären Behandlung getan. Oftmals brauchen die Betroffen auch nach Abklingen einer akuten Krise Unterstützung, um wieder in ihren Alltag zurückzufinden. »Noch während des Klinikaufenthaltes sollte daher zusammen mit dem Betroffenen und gegebenenfalls seinen Angehörigen ein Entlassungsplan für die ambulante Nachsorge erarbeitet werden«, sagt Iris Hauth von der Fachgesellschaft DGPPN.

Tagesklinik

Rehabilitation

Mehr zum Thema lesen Sie im Magazin für Medizin und Gesundheit in Berlin "Tagesspiegel Gesund".

Weitere Themen der Ausgabe: Faktencheck. Spannende Infos über Geist und Seele; Du hast doch `ne Meise. Ab wann ist die Psyche wirklich krank?; Hirnforschung. Was die Neurowissenschaft kann und was nicht; Psychosomatik. Körper und Geist sind eine untrennbare Einheit; Hilfe in der Lebenskrise. Berliner Adressen für den Notfall. Medikamente. Wirkung, Nutzen und Risiken von Psychopharmaka; DEPRESSIONEN: Raus aus der Blase. Der Rückweg ins Leben kann gelingen; Trotzdem gut leben! Eine Betroffene berichtet aus ihrem Alltag; Winterdepression. Wie künstliches Licht gegen saisonale Stimmungstiefs hilft; BURNOUT: Krankheit mit chic? Warum Burnout für manche nur eine Modeerscheinung ist; Abgeschaltet. Eine Skisprunglegende spricht über Sport und Krankheit; Ausgebrannt. Ein Comedian erzählt über die dunkle Seiten des Erfolgs; SUCHT: Leben ohne Drogen. Eine Entwöhnung ist harte Arbeit; Kinder von Süchtigen. Ein Bilderbuch thematisiert die Wirkung der Alkoholsucht auf die Familie; Rauschgift. Welche Drogen es gibt und wie sie wirken; SCHIZOPHRENIE: Reizflut. Wenn der Dopaminhaushalt im Hirn aus den Fugen ist; Familienangelegenheit. Autorin Janine Berg-Peer über das Leben mit einer schizophrenen Tochter; PSYCHISCHE STÖRUNGEN: Angstfrei leben. Eine krankhafte Furcht ist heilbar; Arztbrief. Wie Zwangsstörungen therapiert werden; Essstörungen. Wenn der Genuss verloren geht; SCHLAFSTÖRUNGEN: Selbstversuch. Schlummern im Labor; Traumforschung. Was unser nächtliches Kopfkino verrät; SERVICE: Kliniken und Ärzte im Vergleich; Kolumne. Helmut Schümann rät, die Psyche ernst zu nehmen

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