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ARCHIV - Bundeskanzler Dr. Konrad Adenauer (CDU) im Jahr 1965 (Archivbild). Er wurde am 15.9.1949 der erste Bundeskanzler der Bunderepublik Deutschland. Nach zwei Wahlsiegen 1953 und 1957 trat er am 15.10.1963 von seinem Amt zurück. Konrad Adenauer wurde am 5. Januar 1876 in Köln geboren und starb am 19. April 1967. Foto: dpa (zu dpa-KORR.: "40. Todestag von Konrad Adenauer" vom 18.04.2007) +++(c) dpa - Bildfunk+++ | Verwendung weltweit

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Von 1949 bis 1963: Adenauer stellte hunderte Strafanträge wegen Beleidigung

Erdogan war nicht der Erste: Kanzler Konrad Adenauer (CDU) ließ offenbar hunderte Strafanträge wegen "politischer Beleidigung" stellen.

Die Bundesregierung unter Kanzler Konrad Adenauer (CDU) hat in ihrer Amtszeit von 1949 bis 1963 hunderte Strafanträge wegen "politischer Beleidigung" gestellt. Dies geht nach "Spiegel"-Recherchen aus Akten im Bundesarchiv hervor. Diese Verfahren führten demnach allein bis Ende 1952 zu mehreren Dutzend Gefängnisstrafen von durchschnittlich drei Monaten.

Betroffen waren Journalisten, Linke, Kommunisten, aber auch unverbesserliche Nazis und pöbelnde Wutbürger, wie das Magazin schreibt. Adenauer habe etwa Strafanträge gestellt, wenn er als "Lakai" von Briten und Amerikanern oder die Bundesregierung als Ansammlung von "Feiglingen und Lumpen" bezeichnet wurde.

Das Justizministerium führte damals eine "Beleidigungskartei" der Übeltäter: In einem umfangreichen Schriftverkehr koordinierten der Kanzler, die Minister und ihre Mitarbeiter das Vorgehen, wie der "Spiegel" berichtet.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte im April in einer umstrittenen Entscheidung die deutsche Justiz ermächtigt, gegen den Satiriker Jan Böhmermann wegen Beleidigung des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan zu ermitteln.

Adenauer wurde am 5. Januar 1876 in Köln geboren und starb am 19. April 1967. Er wurde am 15.9.1949 der erste Bundeskanzler der Bunderepublik Deutschland. Nach zwei Wahlsiegen 1953 und 1957 trat er am 15.10.1963 von seinem Amt zurück. (dpa)

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