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Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEO) unter Führung von Direktor Yukiya Amano unterzeichnete am Donnerstag einen Vertrag.

© AFP

Unter Führung der IAEO: Erste "Uran-Bank" der Welt entsteht in Kasachstan

In Kasachstan wird die erste internationale "Uran-Bank" eingerichtet. Das kontrollierte Depot soll die Versorgung von Akw mit Kernbrennstoff sichern.

In Kasachstan soll das erste international kontrollierte Depot für niedrig angereichertes Uran eingerichtet werden, um die Versorgung von Atomkraftwerken mit Kernbrennstoff zu sichern. Ein entsprechender Vertrag wurde am Donnerstag zwischen der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEO) unter Führung von Direktor Yukiya Amano und der kasachischen Regierung unterzeichnet.

Die "Uran-Bank" soll einen Vorrat des Spaltmaterials für die Herstellung von Brennstäben lagern, um für die IAEO-Mitglieder einen sicheren und berechenbaren Nachschub zu gewährleisten, wenn es zu Versorgungsengpässen kommen sollte.

Zugleich soll der Vorrat die Staaten davon abhalten, eine eigene Urananreicherung aufzubauen, denn diese könnten auch für den Bau von Atomwaffen genutzt werden. Dieses Problem hat die Beziehungen zwischen dem Iran und der Staatengemeinschaft viele Jahre lang belastet.

Gefördert von der Initiative gegen die nukleare Bedrohung

"Die IAEA-Brennstoffbank wird die friedliche Nutzung der Atomenergie fördern und zugleich die Risiken einer Weiterverbreitung und eines katastrophalen Terrorismus vermindern", sagte der frühere US-Senator Sam Nunn in der kasachischen Hauptstadt Astana. Nunn ist ein Vorsitzender der "Initiative gegen die nukleare Bedrohung" (NTI), die sich für die Nichtweiterverbreitung von Atomwaffen starkmacht. Sie hat auch bei der Schaffung der Kernbrennstoff-Bank eine wesentliche Rolle gespielt.

Der US-Milliardär Warren Buffet schob das Projekt mit 50 Millionen Dollar

Einer ihrer Unterstützer, der US-Milliardär Warren Buffet, schob das Projekt mit 50 Millionen Dollar an. Die Einrichtung wird im Metallurgischen Betrieb Ulba in Ust-Kamenogorsk gebaut und soll 2017 in Betrieb gehen. Geführt und betrieben wird sie von der IAEO. Das Werk habe bereits seit 60 Jahren Erfahrung im sicheren Umgang mit atomarem Material, erklärte die IAEO.

Das Depot für das leicht angereicherte Uran wird in der Nähe des früheren sowjetischen Testgeländes Semipalatinsk eingerichtet. Dort hatte die Sowjetunion Atomwaffen getestet. Bis zur Schließung des Areals 1989 fanden dort 458 Atomversuche statt, 30 auf der Erdoberfläche, 88 in der Atmosphäre und 340 unterirdisch. Kasachstan, einst eine Sowjetrepublik, gab mit dem Ende der Sowjetunion sein Atomwaffenarsenal ab. Das Land ist der größte Uranproduzent und verfügt über 15 Prozent der weltweiten Reserven. (rtr)

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