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Könnte Spitzenkandidat werden: Grünen-Parteichef Cem Özdemir.

© Gregor Fischer/dpa

Tagesspiel-Umfrage: Mehrheit will Cem Özdemir als Spitzenkandidat der Grünen

Wer soll die Grünen in die Bundestagwahl führen? Könnten alle Deutschen darüber abstimmen, würden laut einer Umfrage des Instituts Civey rund 37 Prozent für Cem Özdemir votieren.

An diesem Freitag endet die Frist, bis zu der die Parteimitglieder der Grünen über die beiden Posten der Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl im Herbst abstimmen können. Nach einer Umfrage des Online-Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag des Tagesspiegels fiele die Wahl auf Cem Özdemir - zumindest, wenn alle Deutschen den Grünen Spitzenkandidaten zur Bundestagswahl wählen dürften. Mehr als jeder Dritte hat in der repräsentativen Umfrage für den Parteivorsitzenden votiert.

In der Urwahl der Grünen kandidieren neben Cem Özdemir der Grünen-Fraktionsvorsitzende im Bundestag Anton Hofreiter und der stellvertretende Ministerpräsident von Schleswig-Holstein Robert Habeck. Der weibliche Part des Grünen-Spitzenduos zur Bundestagswahl Katrin Göring-Eckardt ist mangels Gegenkandidatin bereits gesetzt.

Özdemir schneidet bei der Umfrage mit 37,2 Prozent am besten ab, gefolgt von Hofreiter mit 12,4 Prozent und knapp dahinter Habeck mit 12,0 Prozent. Auch wenn man die Umfrage nach Parteiaffinität auswertet, liegt Cem Özdemir bei den Anhängern aller Parteien vorn. Besonders die Anhänger der FDP (53,7 Prozent) und der Union (51,2 Prozent) würden sich, wenn sie die Wahl hätten, für ihn entscheiden. Bei der Anhängerschaft der Grünen selbst stimmen 47,7 Prozent für Özdemir, 23,7 Prozent für Hofreiter und 16,8 Prozent für Habeck.

Mehr Mitbestimmung bei der Kandidatenauswahl gewünscht

Mit der offenen Wahl ihrer Spitzenkandidaten durch Parteimitglieder liegen die Grünen voll im Trend. In einer weiteren repräsentativen Meinungsumfrage im Auftrag der Online-Plattform wahl.de sprechen sich fast jeder Zweite (46,2 Prozent) für eine Bestimmung der Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl durch alle Parteimitglieder aus.

Mehr als jeder Vierte (27,5 Prozent) wünscht sich, dass die Spitzenkandidaten ähnlich dem Vorbild der französischen Konservativen von allen Wahlberechtigten bestimmt werden sollen. Lediglich 16,2 Prozent wollen die Nominierung durch einen Parteitag und nur 3,4 Prozent den üblichen Weg der Bestimmung durch die Parteispitze.

Bei der Grünen-Anhängerschaft ist der Wunsch nach der Bestimmung der Spitzenkandidaten durch die gesamte Parteibasis mit 59,6 Prozent am stärksten ausgeprägt. Aber auch bei allen anderen Parteien liegt das Ergebnis um die 50 Prozent. 

Am höchsten fällt das Votum nach den Grünen bei den SPD-Anhängern aus. 58,6 Prozent wünschen sich hier eine offene Urwahl der Spitzenkandidaten durch alle Parteimitglieder. Nur 4,1 Prozent der SPD-Wähler sprechen sich für eine Bestimmung durch die Parteispitze aus. Die SPD-Parteispitze will am 29. Januar einen Spitzenkandidaten vorschlagen, der durch einen Parteitag bestätigt werden muss.

Für eine offene Wahl durch alle wahlberechtigten Bürger stimmen vor allem AfD-nahe Wähler mit 44,9 Prozent. Diese Art der Kandidatenauswahl favorisieren bei den Linken-Anhängern 27,7 Prozent, gefolgt von Grünen (17 Prozent), Union (15,9 Prozent), FDP (15,5 Prozent) und SPD (14,1 Prozent).

Über Civey

Civey erfasst Deutschlands Meinung in Echtzeit. Dafür hat das Berliner Startup ein Online-Tool entwickelt, das jedem repräsentative Meinungsumfragen ermöglicht. Der Prozess beruht auf Non-Probability-Umfragen (Online-Umfragen mit freiwilliger Teilnahme) und wurde gemeinsam mit der Hochschule Rhein-Waal erforscht: Civey berücksichtigt nur die Antworten von registrierten Teilnehmern und korrigiert Verzerrungen durch ein mehrstufiges Gewichtungsverfahren.

Der Tagesspiegel kooperiert mit dem Umfrage-Institut Civey. Bei der obigen Umfrage handelt es sich um eine laufende Befragung, die Civey regelmäßig auswertet.

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