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Der Lenkwaffen-Zerstörer "USS John S McCain" nach der Kollision mit dem Tanker.

© AFP

Update

Nach Kollision mit Tanker: US-Zerstörer "McCain" erreicht nach Kollision Singapur

Ein US-Kriegsschiff stößt nahe der Straße von Malakka mit einem Handelsschiff zusammen. Zehn amerikanische Seeleute werden vermisst, mindestens fünf verletzt.

Nach der Kollision mit einem Öltanker ist das Kriegsschiff „USS John S McCain“ am Montag in Singapur angekommen. Der Lenkwaffenzerstörer dockte nach Angaben der US-Pazifikflotte mehrere Stunden nach dem Zusammenstoß im Hafen des südostasiatischen Stadtstaates an. Insgesamt zehn Seeleute werden weiterhin vermisst. Mindestens fünf Soldaten wurden bei der Kollision mit dem Tanker „Alnic MC“, der unter Liberias Flagge fährt, verletzt. Die US-Marine leitete sofort Such- und Rettungsmaßnahmen ein. Singapurs Luftwaffe entsandte mehrere Helikopter zur Unterstützung.

Nach Angaben der US-Marine drang durch ein Leck in der Backbordseite des Schiffes Wasser ein, darunter in Kabinen der Mannschaft und in den Maschinenraum. Das Schiff schaffte die Fahrt nach Singapur aber aus eigener Kraft. Von den fünf Verletzten wurden vier nach Singapur ins Krankenhaus gebracht. Keiner von ihnen habe lebensgefährliche Verletzungen. An Bord des Tankers gab es keine Verletzten.

Zerstörer ist mit Lenkraketen bestückt

Bei der „USS John S. McCain“ handelt es sich um einen Zerstörer, der nach dem Vater und dem gleichnamigen Großvater des US-Senators John McCain benannt ist. Das Schiff war am Montag um 05.24 Uhr Ortszeit (Sonntag 23.24 Uhr MESZ) mit dem Handelsschiff „Alnic MC“ zusammengestoßen, das unter der Flagge Liberias fährt.

Nach ersten Erkenntnissen wurde der Zerstörer, der mit Lenkraketen bestückt ist, im hinteren Backbordbereich beschädigt - also am linken hinteren Teil des Schiffes. Laut US-Marine war zunächst kein Treibstoff oder Öl auf der Wasseroberfläche um das Schiff herum zu sehen. Demnach konnte das Schiff auch weiterhin selbstständig fahren und sich auf den Weg zu einem Hafen machen.

Der Zerstörer war östlich der Straße von Malakka auf einer Routinefahrt zum Hafen von Singapur unterwegs, als es zur Kollision kam. Die „USS John S. McCain“ gehört zur siebten Flotte der US-Marine. Ihren Heimathafen hat sie in Yokosuka (Japan). Die Besatzung besteht normalerweise aus mehr als 230 Soldaten.

Keine Verletzten auf dem Öl- und Chemikalientanker

Auf dem Öl- und Chemikalientanker „Alnic MC“ habe es keine Verletzten gegeben, teilte die Hafenbehörde von Singapur mit. Der vordere Teil des Schiffsrumpfes sei sieben Meter über der Wasserlinie beschädigt worden. Das Schiff ist 183 Meter lang.

„In unseren Gedanken und Gebeten sind wir der Besatzung der USS John S McCain verbunden“, schrieb US-Präsident Donald Trump bei Twitter.

Vater und Großvater des republikanischen US-Senators, nach denen der US-Zerstörer benannt ist, waren Admirale. McCain selbst schrieb auf Twitter, er schließe die Seeleute in seine Gebete ein.

Erst vor zwei Monaten war das Kriegsschiff „USS Fitzgerald“ vor Japan mit einem Containerschiff zusammengestoßen. Damals kamen sieben US-Seeleute ums Leben. Der Zerstörer wurde an der Steuerbordseite so schwer beschädigt, dass er nach amerikanischen Angaben beinahe gesunken wäre. Das fast vier Mal größere und voll beladene Containerschiff, das unter philippinischer Flagge fuhr, wurde hingegen nur leicht beschädigt. Drei führende Mitglieder der US-Schiffsbesatzung wurden nach dem Vorfall von ihren Aufgaben entbunden. (dpa)

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