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Verlierer gesucht: Nach jetzigem Stand kann kein SPD-Kandidat die nächste Wahl gewinnen. Einer muss es trotzdem machen.

© Stephanie Pilick/dpa

SPD-Kanzlerkandidat: Die SPD führt die Verliererdebatte

So geht verlieren: Eine Partei, die in den Umfragen kaum mehr 25 Prozent erreicht, führt zweieinhalb Jahre vor der nächsten Wahl eine Debatte über den Kanzlerkandidaten. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Stephan Haselberger

So wird das nichts mit der Auferstehung. Zweieinhalb Jahre vor der nächsten Bundestagswahl leisten sich die Sozialdemokraten eine Diskussion darüber, wer wohl am geeignetsten wäre, als Kanzlerkandidat gegen Angela Merkel anzutreten. Das wirkt schon deshalb bizarr, weil die SPD seit Eintritt in die große Koalition bei 25 Prozent in den Umfragen verharrt. Die Chancen, den nächsten Kanzler zu stellen, sind mithin eher gering. Man könnte deshalb auf den Gedanken kommen, es sei aus SPD-Sicht ein Gebot der Klugheit, die Kandidatenfrage so lange wie möglich zu beschweigen. Aber so sind sie nicht, die Sozialdemokraten.

Geht es der SPD schlecht, geben sie ihrem Hang zur Selbstbeschäftigung nach

Geht es ihnen schlecht, geben sie ihrem Hang zur Selbstbeschäftigung nach. Und welche Frage könnte interessanter sein als die, wer 2017 in den aussichtslosen Kampf gegen Merkel zieht? Muss Parteichef Sigmar Gabriel diesmal selber ran? Oder überlässt er den Opfergang Martin Schulz, dem EU-Parlamentspräsidenten, damit er, Gabriel, nach erwarteter Wahlniederlage, SPD-Chef bleiben kann? Auf diese Weise wird die Misere der Partei immer weiter ausgeleuchtet und jeder Merkel-Herausforderer von vornherein zum Zählkandidaten degradiert. Macht die SPD so weiter, muss sie sich nicht wundern, wenn immer mehr ihrer Wähler vom Glauben abfallen. has

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