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Kölner Protest gegen die AfD.

© REUTERS/Thilo Schmuelgen

Protest gegen AfD in Köln: Weniger Gegendemonstranten als erwartet

In Köln haben Tausende gegen die Politikvorstellungen der AfD demonstriert, darunter NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft. Der Protest verlief weitgehend friedlich.

Mehrere Tausend Menschen haben am Samstag in Köln nach Polizeiangaben überwiegend friedlich gegen den zeitgleich stattfindenden Parteitag der AfD protestiert. Die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) würdigte den Protest vieler Bürger als „klare Haltung“ gegen Ausgrenzung und Hetze. Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) erklärte, es sei wichtig, Stellung gegen die Rechtspopulisten zu beziehen.

Große Ausschreitungen habe es bis zum Nachmittag nicht gegeben, sagte eine Polizeisprecherin dem Evangelischen Pressedienst (epd). Am Vormittag habe es jedoch zahlreiche Auseinandersetzungen gegeben. Zwei Polizeibeamte wurden von Demonstranten verletzt.

NRW-Ministerpräsidentin Kraft sprach auf der Kundgebung des Bündnisses „Köln stellt sich quer“ auf dem Heumarkt von einem Zeichen „für Toleranz und gegen Hass“. Die AfD stehe für eine engstirnige Politik, die an „die dunkelsten Kapitel“ deutscher Geschichte erinnere. Die Kölner Oberbürgermeisterin Reker sagte, der friedliche Protest setze ein Zeichen für Demokratieverständnis, Menschenrechte und Weltoffenheit.

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Grünen-Chef Cem Özdemir erklärte, die AfD schüre Hass und Hetze. Sie wolle spalten und das friedliche Zusammenleben in Deutschland, in dem Konflikte mit zivilisierten Umgangsformen und vor allem demokratisch gelöst würden, zerstören. Özdemir warnte zugleich vor eine Rückkehr zum Nationalstaat, wie sie die AfD fordere.

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Der Kölner Sozialpfarrer Franz Meurer forderte zu mehr Solidarität in der Gesellschaft auf. Die Ungleichheit im Land sei gewachsen. Davon profitiere eine populistische Partei wie die AfD. Der Kölner Stadtsuperintendent Rolf Domning warnte vor einem Missbrauch christlicher Symbole durch die AfD. „Dagegen verwehren wir uns in aller Form“, sagte der Theologe.

Bis zum frühen Nachmittag verliefen die Demonstrationen weitgehend friedlich. Im Verlauf einer größeren Demonstration durch die Kölner Innenstadt wurden laut Polizei mehrere Scheiben von Geschäften und einer Großbank eingeschlagen. Das Konzept der Polizei, das auf Deeskalation ausgerichtet sei, sei im Grundsatz bislang aufgegangen, erklärte ein Polizeisprecher. Die Polizei stellte sich mit ihren insgesamt rund 4.000 Einsatzkräften auf einen Einsatz bis in die Nacht zum Sonntag ein.

Aufgerufen zu den Protesten hatten unter anderem die demokratischen Parteien, die Gewerkschaften, die christlichen Kirchen sowie die Bündnisse „Köln stellt sich quer“ und „Köln gegen Rechts“. Kirchenvertreter trugen auf der Veranstaltung von „Köln stellt sich quer“ ein Transparent mit der Aufschrift "Unser Kreuz hat keine Haken. Auch die Karnevalisten und Brauchtumsfreunde in der Domstadt hatten eine eigene Veranstaltung mit mehreren tausend Teilnehmern in der Kölner Innenstadt organisiert.

Ursprünglich waren rund 50.000 Demonstranten erwartet worden. Konkrete Zahlen nannten am Samstag weder die Polizei noch die Veranstalter. Beide Seiten erklärten jedoch, dass die Zahl der Protestierer unter den zuvor geschätzten Zahlen lägen. (epd)

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