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Nicolas Maduro.

© REUTERS

Präsident Venezuelas: Nicolas Maduro - Porträt eines politischen Versagers

Mit Hugo Chavez begann der Aufstieg der Sozialisten, mit Nicolas Maduro der Abstieg. Ein kleines Porträt des Präsidenten von Venezuela.

Schon bei der Vereidigung 2013 als neuer Präsident Venezuelas hatte Nicolas Maduro kein Glück. Fast hätte sich der Wunschnachfolger des kurz zuvor an einer Krebserkrankung verstorbenen Revolutionsführers Hugo Chavez auf dem Weg zum Rednerpult verlaufen. Dann stürmte während seiner Antrittsrede auch noch ein Flitzer in seine Richtung, umarmte den völlig verdutzten Maduro und hinterließ einen zu Tode erschrockenen Präsidenten. Der rüffelte seine Sicherheitsleute öffentlich. Er hätte ja erschossen werden können. Das brachte ihm in den sozialen Netzwerken Hohn und Spott ein. Die Szene machte deutlich: Mit dem charismatischen Chavez, der diesen Vorfall schlagfertig gemeistert hätte, konnte es der ehemalige Busfahrer Maduro von Beginn an nicht aufnehmen.

Maduro versucht sich als Chavez-Imitation

Eigentlich geht es seit drei Jahren so: Maduro versucht sich als billige Chavez-Imitation. Er lädt sein Kabinett in Krisenzeiten ans Grab von Chavez, hat wie sein Vorgänger eine eigene TV-Show, hört gelegentlich in dem Gezwitscher eines Vögelchens die Worte von Chavez heraus. Sein Volk hat für solche Albernheiten schon lange kein Verständnis mehr. Venezuelas wirtschaftlicher und ethischer Absturz ist eng mit dem Namen Maduro verbunden. Er nahm es billigend in Kauf, dass während der ersten Unruhen seiner Amtszeit Sicherheitskräfte Jagd auf oppositionelle Studenten machten. Rund 50 Menschen starben, Maduro aber ließ einen seiner prominentesten Gegenspieler wegen Rebellion verhaften und aburteilen. Beim Prozess gegen Leopoldo Lopez gab sich Maduro nicht einmal die Mühe, zu verheimlichen, dass er hinter den Kulissen die Richter steuerte.
Inzwischen ist Venezuelas Wirtschaft wegen des Ölpreisabsturzes und eines anachronistischen planwirtschaftlichen Modells ein Risiko für alle lateinamerikanischen Linksregierungen geworden. Denn Maduro macht den Menschen auf dem Kontinent Angst. Unter Chavez begann der Siegeszug des Sozialismus des 21. Jahrhunderts. Unter Maduro begann der Abstieg.

Jetzt radikalisiert er sich auch noch

Nun verliert der politische Versager die Nerven: Er lässt das in der Verfassung fest verankerte Abwahlreferendum, das zu Neuwahlen führen würde, stoppen. Er droht als Sozialist streikenden Arbeitern mit dem Militär und lässt seine Banden eine Parlamentssitzung stürmen. Überraschend ist das nicht: Seinen Gegnern hat er stets angedroht, was er zu tun gedenke, wachse der Widerstand gegen seine Regierung weiter. Er werde dann die Revolution radikalisieren. Nun hält Maduro Wort.

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