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Ministerpräsident Dietmar Woidke und Bürgermeister Michael Müller (beide SPD) , Regierungschefs von Brandenburg und Berlin im Tagesspiegel-Doppelinterview.

© Thilo Rückeis

Michael Müller und Dietmar Woidke im Doppelinterview: "Tegel wird erst zugemacht, wenn Schönefeld läuft"

Die Länderchefs von Berlin und Brandenburg, Michael Müller und Dietmar Woidke (beide SPD), erzählen im Doppelinterview von vollen Pendlerzügen, leeren Flughäfen und Gemeinsamkeiten.

Herr Müller, Herr Woidke, wann sind Sie sich zum ersten Mal begegnet?

MÜLLER: Mach du mal.

WOIDKE: Das war auf dem Brauhausberg, dem etwas maroden früheren Landtag in Potsdam, da wurde ich gerade SPD-Fraktionschef. Das war 2009. Micha war damals Fraktionsvorsitzender in Berlin.

Bei Ihnen heißt Herr Müller Micha? Und Sie sind Didi?
WOIDKE: Nee, nee!

Herr Müller, was gefällt Ihnen am besten an Brandenburg?
MÜLLER: Man kann so schöne Ausflüge machen, wir genießen als Großstädter das tolle Umland. Und ich bin öfter in Potsdam, schon wegen unserer Kooperation im Wissenschaftsbereich. Die ganze Familie Müller ist gerne in Brandenburg, wir sind sehr gern im Spreewald, zum Radeln oder Kajakfahren.

Herr Woidke, woran merken Sie, dass Sie in Berlin sind?
WOIDKE: Am Stau (lacht). Aber Spaß beiseite, ich habe schließlich zehn Jahre in Berlin gewohnt, von 1982 bis 1992, und zwar am Rosenthaler Platz. Als die Mauer fiel, stand ich auf der Bornholmer Brücke, das war ein fantastisches Erlebnis. Berlin ist eine großartige und irgendwie auch irre Stadt, mit der mich viel verbindet.

Ist das ein romantisches Verhältnis?
WOIDKE: Na ja, ich weiß nicht, ob man Berlin romantisch verklären kann. Es ist eine pulsierende Weltstadt, die sich wunderbar entwickelt. Ich hab’ auch eine Lieblingskneipe, das ist die Schwarze Pumpe …

MÜLLER: … na, das passt!

WOIDKE: Die ist in Prenzlauer Berg, gleich gegenüber hat früher Bärbel Bohley gewohnt. Über der Theke hängen viele Bergmannsschilder.

Bei aller Romantik hat man oft den Eindruck, dass viele Politiker in Berlin und Brandenburg mit dem Nachbarland nicht viel zu tun haben wollen. Gibt es unterschiedliche Mentalitäten?
MÜLLER: Die gibt es. Darin drücken sich unterschiedliche Lebenswege aus, und natürlich sind Politiker erst mal daran interessiert, das eigene Land nach vorn zu bringen. Aber als Fremdeln nehme ich das nicht wahr. Im Gegenteil – nicht nur die politischen, auch die privaten Beziehungen sind sehr eng, und die Zusammenarbeit beider Länder ist sehr gut.

Im Verkehr merkt man davon wenig. Es gibt Straßen und Radwege, die an der Landesgrenze enden.
WOIDKE: Ich finde schon, dass wir bei der gemeinsamen Landesplanung weit vorangekommen sind. Gerade sind wir dabei, die Ziele neu zu justieren. Bundesweit ist diese enge Kooperation zwischen einem Stadtstaat und einem Flächenland einmalig.

Der Hamburger Bürgermeister Olaf Scholz würde jetzt widersprechen …
MÜLLER: Olaf Scholz würde immer widersprechen ... (lacht)

Das vollständige Interview können Sie im gedruckten Tagesspiegel am Sonntag, im E-Paper oder für 45 Cent im digitalen Kiosk Blendle lesen.

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