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Asiens Medien haben große Probleme, Trumps Äußerung "shithole countries" zu übersetzen.

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"Länder wie Toiletten": Wie in Asien Trumps Äußerung "shithole countries" übersetzt wird

Asiens Medien haben große Schwierigkeiten, Trumps Äußerung zu übersetzen. Eine wörtliche Übersetzung verbietet sich aus Höflichkeitsgründen. Lesen Sie hier Beispiele.

Nach der Empörung über die abfällige Wortwahl von Donald Trump zu bestimmten Herkunftsländern von Migranten ist der US-Präsident zurückgerudert. Doch der Ausdruck "Drecksloch-Länder" (Englisch: "shithole countries") stellte Medien in aller Welt vor eine Herausforderung bei der Übersetzung - besonders in asiatischen Ländern, in denen in der Regel ein höflicherer Umgangston gepflegt wird.

Japan: "Länder wie Toiletten"

Japans für ihre Höflichkeit berühmten Medien taten sich besonders schwer dabei, ihre Leser nicht vor den Kopf zu stoßen. Der japanische Rundfunksender NHK sprach von "schmutzigen Ländern", während andere Medien den Ausdruck mit "Länder wie Toiletten" oder "dreckig wie Plumpsklos" übersetzten, was dort nicht unbedingt als vulgär empfunden wird.

Südkorea: "Bettlerhöhle"

Südkoreas Medien orientierten sich weitestgehend an der Vorgabe der größten Nachrichtenagentur des Landes Yonhap, die den Ausdruck mit "Bettlerhöhle" übersetzte.

Taiwan: "Wo Vögel keine Eier legen"

Der Preis für die umständlichste Übersetzung geht wohl an Taipehs staatliche Nachrichtenagentur CNA. Sie zitierte Trumps Ausdruck als "Länder, in denen Vögel keine Eier legen".

Vietnam: "Scheußlich"

Einige südostasiatische Länder hatten Schwierigkeiten beim Übersetzen der Unflätigkeit. In Vietnams lokalen Medien variierten die Ausdrücke zwischen "schmutzige Länder", "Müll-Länder" und "scheußliche Länder". Im thailändischen Dienst des staatlichen US-Auslandssenders "Voice of America" wurde das Wort erklärt. Es könne mit "Abfallloch von Exkrementen" übersetzt werden.

China: "Schlecht"

Chinesische Medien waren sehr zurückhaltend beim Gebrauch des Ausdrucks. Die meisten übernahmen die Übersetzung der Auslandsausgabe der Parteizeitung "People's Daily", die von "schlechten Ländern" schrieb.

Philippines: "Shithole"

Die vielen englischsprachigen Medien der Philippinen haben sich an die vulgären Ausbrüche ihres Präsidenten Rodrigo Duterte gewöhnt und waren entsprechend weniger zurückhaltend. Der "Philippine Star" nahm das englische Originalzitat "shithole countries" sogar in die Titelüberschrift. (AFP)

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