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Rauch über der im Jahr 2015 umkämpften syrischen Stadt Kobane.

© Archivfoto: dpa

Jahresbilanz 2017: 39000 Menschen sterben in Syrienkrieg

Nach Angaben von Menschenrechtlern sank die Zahl der Todesopfer im Vergleich zu den Vorjahren. Seit Beginn des Bürgerkrieges starben eine halbe Million Menschen.

Im Syrienkrieg sind im Jahr 2017 nach Zählung von Menschenrechtlern etwa 39 000 Menschen getötet worden - darunter mehr als ein Viertel Zivilisten. Dabei seien in den vergangenen zwölf Monaten auch über 2100 Kinder ums Leben gekommen, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Donnerstag.

Die Anzahl der Getöteten sank der Zählung zufolge im Vergleich mit 2016 und 2015, als etwa 49 000 und 55 000 Menschen ums Leben kamen. Seit Beginn des Bürgerkrieges, in dem zahlreiche ausländische Mächte mitmischen, im Jahre 2011 kamen demnach knapp eine halbe Million Menschen in Syrien um.

In dem arabischen Land bekämpfen sich mehrere Kräfte in wechselnden Konstellationen und Bündnissen - darunter die Regierung, die Terrormiliz Islamischer Staat (IS), kurdische Gruppen und Rebellen mit unterschiedlichen Hintergründen. Im Kampf fielen der Beobachtungsstelle zufolge dieses Jahr fast 3000 Soldaten der Regierung sowie knapp 7500 Milizionäre, die mehrheitlich zum IS zählten.

Die Menschenrechtsbeobachter sitzen in England, beziehen ihre Informationen jedoch aus einem Netz an Informanten in Syrien. Sie gelten als gut informiert und weitgehend zuverlässig.

Der syrische Bürgerkrieg, der Millionen Menschen zur Flucht in andere Regionen des Landes, in Nachbarstaaten oder auch nach Europa zwang, ist auch ein Stellvertreterkonflikt. Neben Russland und der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah kämpfen ebenso iranische Truppen in dem Land. Die USA sind mit etwa 2000 Soldaten in Syrien und fliegen im Rahmen einer internationalen Koalition Luftangriffe auf Dschihadisten; dem Bündnis gehört auch Deutschland an. Zudem unterstützen die Türkei und arabische Staaten wie Saudi-Arabien Rebellen in dem Land; die Türkei ist auch mit Truppen vor Ort. (dpa)

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