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Politik: Idi Amin ist tot

Der „Schlächter von Afrika“ starb im saudi-arabischen Exil

Kapstadt. Der frühere ugandische Diktator Idi Amin ist tot. Der als „Schlächter von Afrika“ bekannte Ex-Machthaber starb am Samstag in einem Krankenhaus im saudi-arabischen Dschidda an Nierenversagen. Zuvor hatte er bereits fast einen Monat im Koma gelegen. Der vermutlich 1925 geborene Amin hatte sich 1971 an die Macht geputscht. Während seines achtjährigen Terrorregimes ließ er Hunderttausende ermorden.

Amin hielt sich bis zuletzt unbehelligt im saudi-arabischen Exil auf, wo er seit seiner Vertreibung 1979 und einem kurzen Aufenthalt in Libyen auf Kosten des saudischen Königshauses lebte. Die Araber hatten ihm aus Dankbarkeit für seinen radikalen Islamismus und seine anti-israelische Haltung Asyl gewährt. Im Gegenzug hatte Amin versprochen, sich nicht politisch zu betätigen.

Amin hatte Andersdenkende systematisch und auf alle nur erdenklichen Arten ermorden lassen. Auch brüstete er sich damit, Kannibalismus zu praktizieren. Nachdem er anfangs brutal gegen Soldaten aus anderen ethnischen Gruppen vorgegangen war, wandte er sich später vor allem gegen Intellektuelle, Christen und die politische Opposition. In seinem Wahn, den kleinen Binnenstaat zu islamisieren, wurden nach Angaben von Menschenrechtsgruppen bis zu 400 000 Menschen ermordet. Daneben verfügte Amin die Ausweisung von 50 000 Asiaten aus Uganda, die das wirtschaftliche Rückgrat des Landes bildeten.

Amins Familie will die Leiche nach Uganda überführen lassen. Ein Berater des ugandischen Präsidenten Museveni sagte jedoch, Amin solle kein Staatsbegräbnis erhalten, sondern „wie jeder normale Ugander“ bestattet werden.

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