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Ein Bombenexperte kontrolliert das Fahrzeug, das zuvor ein Polizeifahrzeug rammte und explodierte.

© Thomas Samson/AFP

Update

Großeinsatz in Paris: Auto rammt Polizeifahrzeug auf Champs-Elysées - Täter als Salafist bekannt

Auf den Champs-Elysées in Paris ist ein Fahrzeug in ein Polizeiauto gefahren und kurz danach in Flammen aufgegangen. Der Fahrer ist tot, es wurden Waffen und Sprengstoff gefunden. Der Täter ist als Salafist bekannt.

Der Angreifer auf den Pariser Champs-Elysées war den Behörden als radikaler Islamist bekannt. Der 31-Jährige sei seit 2015 aktenkundig gewesen, verlautete am Montag aus übereinstimmenden Quellen. Seine Familie gehörte demnach der Salafisten-Szene an.

Auf den Champs-Elysées war ein Angriff auf Polizisten verübt worden. Ein bewaffneter Mann rammte am Montag auf dem Prachtboulevard mit seinem Auto ein Polizeifahrzeug, wie Sprecher von Polizei und Innenministerium in der französischen Hauptstadt sagten. Beamte oder Passanten wurden nicht verletzt, der Fahrer des Autos dagegen starb. Innenminister Gérard Collomb sprach von einem "Anschlagsversuch".

Nach Angaben des Ministers befanden sich in dem Auto Waffen sowie "Sprengstoff, mit dem das Auto in die Luft gesprengt hätte werden können". Aus Polizeikreisen verlautete, in dem Renault Megane seien Gasflaschen, ein Schnellfeuergewehr vom Typ Kalaschnikow sowie mehrere Handfeuerwaffen gefunden worden. Die Pariser Anti-Terror-Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen ein.

Nach dem Zusammenstoß mit dem Polizeifahrzeug brach in dem Angriffsauto nach Polizeiangaben Feuer aus. Die Sicherheitskräfte riegelten den Ort mit einem Großaufgebot ab. Die Pariser Polizeipräfektur rief über den Kurzbotschaftendienst Twitter dazu auf, das Gebiet zu meiden. Sprengstoffexperten untersuchten das Fahrzeug.

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Ein Passant sagte der Nachrichtenagentur AFP, er habe "Menschen in alle Richtungen rennen" sehen. "Manche haben mir zugerufen abzuhauen. Überall waren Leute."

Erst vor zwei Monaten, am 20. April, hatte ein Mann auf den weltberühmten Champs-Elysées das Feuer auf Polizisten eröffnet und einen Beamten getötet, bevor er selbst erschossen wurde. Die Attacke ereignete sich nur drei Tage vor der ersten Runde der französischen Präsidentschaftswahl. Bei dem toten Angreifer wurde ein Schreiben mit Bezug zur Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) gefunden. Der IS reklamierte die Attacke für sich.

Ebenfalls einen islamistischen Bezug vermuten die Ermittler bei einem Angriff auf Polizisten vor der Pariser Kathedrale Notre-Dame vor knapp zwei Wochen. Ein Mann hatte Polizisten mit einem Hammer attackiert und wurde niedergeschossen. Bei der Tat rief er "Das ist für Syrien!" und bezeichnete sich als "Soldat des Kalifats".

In Frankreich sind bei einer Serie islamistischer Anschläge seit Anfang 2015 insgesamt 239 Menschen getötet worden. Immer wieder wurden französische Polizisten oder Soldaten das Ziel von Angriffen. (AFP)

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