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Ministerpräsident Alexis Tsipras

© Yannis Kolesidis/dpa

Griechenland arbeitet an Entwurf für drittes Hilfspaket: Drohung an Alexis Tsipras aus der eigenen Partei

Nächste Woche könnte ein neues Hilfspaket für Griechenland beschlossen werden. Syriza, die Partei des Ministerpräsidenten Alexis Tsipras, könnte daran zerbrechen.

Eine Spaltung der griechischen Regierungspartei Syriza wird immer wahrscheinlicher. Sollte Regierungschef Alexis Tsipras ein neues Sparprogramm einführen, würde er damit nach Ansicht des linken Flügels die Einheit der Partei gefährden. Dessen Anführer Panagiotis Lafazanis sagte: „Am Bruch wird Tsipras schuld sein.“ Das Parteiprogramm schließe neue Sparmaßnahmen aus, „nur mit der Rückkehr zu einer nationalen Währung wird das Land aus dem Sumpf herauskommen“, sagte er.

An diesem Wochenende wird in Griechenland mit Hochdruck ein drittes Hilfspaket entwickelt. Griechenlands Finanz- und Wirtschaftsminister sowie Unterhändler der Europäischen Union und des Internationalen Währungsfonds verhandelten in Athen über die Details, sagte ein Regierungsvertreter am Samstag. Am Sonntag stünden die kontroversen Teile des Abkommens auf der Tagesordnung.

Insidern zufolge könnte das milliardenschwere Hilfspaket in der kommenden Woche stehen. Nach einer Telefonkonferenz der Vize-EU-Finanzminister hieß es aus dem Umkreis der Teilnehmer, der Entwurf einer Grundsatzvereinbarung über neue Finanzhilfen von bis zu 86 Milliarden Euro und die Reformbedingungen dafür könnten am Dienstag vorliegen. Am Donnerstag wäre dann eine Entscheidung des Parlaments in Athen und am Freitag der Euro-Finanzminister möglich. Auch der Deutsche Bundestag müsste zustimmen. Nach diesem Zeitplan könnte Griechenland am 20. August fällige Kreditrückzahlungen an die Europäische Zentralbank aus dem neuen Programm zu leisten. (dpa/rtr)

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