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FBI-Direktor James Comey (von hinten) schwört, vor dem Kongress die Wahrheit zu sagen.

© Joshua Roberts, Reuters

FBI-Ermittlungen: Donald Trump wird zum Sicherheitsrisiko

Der amerikanische Inlandsgeheimdienst ermittelt gegen den amerikanischen Präsidenten. In Hollywood würde ein solches Drehbuch als allzu fiktional abgelehnt. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Malte Lehming

Was ist gefährlicher, Arglist oder Irrsinn? Antwort: die Kombination aus beidem. Der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, Donald Trump, hat seinen Vorgänger im Amt, Barack Obama, bezichtigt, ihn während des Wahlkampfes abgehört zu haben. Von diesem Vorwurf rückte Trump dann wieder ab, und FBI-Chef James Comey sagte jetzt bei einer Kongressanhörung, darauf deute „bei allem Respekt“ nichts, aber auch gar nichts hin.

Noch gravierender ist Comeys Aussage, das FBI untersuche eine mögliche Beeinflussung des Präsidentschaftswahlkampfs durch Russland sowie mögliche Verbindungen Russlands zum Wahlkampfteam Donald Trumps. Um es knapp zu formulieren: Der amerikanische Inlandsgeheimdienst ermittelt gegen den amerikanischen Präsidenten.

Es ist derselbe Präsident, der glaubt, durch den Bau einer Mauer und ein Einreiseverbot für Bewohner von sechs überwiegend von Muslimen bewohnten Staaten sein Land sicherer machen zu können. Kaum etwas aber bedroht die Sicherheit Amerikas mehr als ein offener Konflikt zwischen Präsident und Geheimdiensten, plus Verachtung, die mit Misstrauen einhergeht. In Hollywood würde ein solches Drehbuch als allzu fiktional abgelehnt.

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